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Inhalt

April 2001


Editorial
Wachstum und Optimismus

Titel
»Starker Motor für die Region«
WISTA-MANAGEMENT GMBH legt Jahresbericht vor

Bericht
Verbesserte Brustkrebsdiagnose –
IMAGETOOL macht Fortschritte bei der digitalen Bildverarbeitung

Porträt
Aus dem Labor an den Schreibtisch –
Die Organische Synthesechemie hat einen langen Weg hinter sich

Porträt
Die Kunst zu erfinden –
Lege Artis leistet mathematische Hilfestellung bei Problemlösungen

Humboldt-Universität
Ein Netzwerk für den Nachwuchs –
Institut für Mathematik erhält Auszeichnung der VolkswagenStiftung

Serie
Straßen – Namen (2): Max Born

Aktuelles
Auszeichnung für www.roentec.de

Aktuelles
Tagung Prozessnahe Röntgenanalytik

Aktuelles
Besuch aus Singapur in Adlershof

Aktuelles
Vermarktungshilfe für Tschechien 2001

Aktuelles
Service: Hotels

Ausstellung
Klassische zeitgenössische Malerei im UTZ

Aktuelles
Zertifikat für Laborbereich der WITEGA

Aktuelles
Kooperationsbörse

Veranstaltungen und Termine

Impressum

Editorial Prof. Dr. Rolf Scharwächter

Wachstum und Optimismus

Wachstum und Optimismus – das ist die Botschaft für Adlershof im Rückblick auf das Jahr 2000 und im Ausblick auf das Jahr 2001. Die Zahlen aus der Jahresumfrage zeigen es. Die Unternehmen legten im vergangenen Jahr beim Umsatz kräftig zu, der Anteil an Fördermitteln ging zurück – ein untrügliches Indiz dafür, dass sich ihre wirtschaftliche Situation stabilisiert hat. Mehr noch: Auch die Institute konnten ihre Etats erhöhen und mehr Drittmittel als im Vorjahr einwerben. Das wirtschaftliche Potential des Wissenschafts- und Technologieparks wuchs im vergangenen Jahr um 12,5 % – ein Wert, der sich sehen lassen kann.

Dementsprechend blicken Wirtschaft und Wissenschaft mit Zuversicht in das Jahr 2001. Sie wollen investieren, melden Bedarf an zusätzlichen Flächen an und wollen neue Mitarbeiter einstellen. Deshalb errichtet die WISTA-MANAGEMENT GMBH 2001 ein neues Technikum und erwägt den Bau weiterer Gebäude.
Die Humboldt-Universität zu Berlin trägt immer stärker zum Profil von Adlershof bei. Für das Institut für Physik sowie für das Informations- und Kommunikationszentrum Adlershof (IKA) wurden die Grundsteine gelegt. In der Medienstadt konnte einer der größten Studio-Neubauten in Deutschland vollendet werden. Der Landschaftspark nimmt Gestalt an.

Das Jahr 2000 hat damit gezeigt, dass wir unseren Zielen schon näher gekommen sind als erwartet. Die weitere Entwicklung muss nun von der Wissenschaft und der Wirtschaft selbst bestimmt werden.
Gemeinsam wollen wir Berlin Adlershof zu einem »Center of Excellence« für das Cluster Mikroelektronik, Photonik, Mikromechanik und Informationstechnik entwickeln. Die WISTA-MANAGEMENT GMBH wird dafür in Zusammenarbeit mit anderen Berliner Institutionen zusätzliche Plattformen für Vernetzung und Kooperation anbieten: z. B. ein Forum für junge Unternehmen in den Gründer- und Technologiezentren und eine verstärkte Vermittlung von Wagniskapital und Beratung.

Titel

»Starker Motor für die Region«
WISTA-MANAGEMENT GMBH legt Jahresbericht vor

Eine insgesamt positive Bilanz für das vergangene Jahr zog die WISTA-MANAGEMENT GMBH anläßlich ihrer Jahrespressekonferenz am 22. März in Adlershof. »Wachstum und Optimismus, das ist die Botschaft vom Wissenschafts- und Technologiepark in Berlin Adlershof für das Jahr 2000«, erklärte Prof. Dr. Rolf Scharwächter, Geschäftsführer der WISTA-MANAGEMENT GMBH und Generalbevollmächtigter für Adlershof, vor den zahlreich erschienenen Journalisten. Nach dem neuen Zahlenwerk, das auf den Aussagen der Unternehmen und Institute in der Jahresumfrage beruht, summierten sich die Umsätze der Unternehmen und Mittel der wissenschaftlichen Institute auf rund 750 Millionen DM. Gegenüber 1999 wuchs die Wirtschaftskraft um 12,5 %. Wirtschaft und Wissenschaft am Standort blicken dementsprechend nach eigenen Angaben mit gefestigtem Optimismus in das Jahr 2001.

Adlershof »Motor für die Region«

Zuversichtlich zeigte sich angesichts dieser Zahlen auch Berlins Senator für Wirtschaft und Technologie, Wolfgang Branoner. Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der WISTA-MANAGEMENT GMBH bezeichnete Adlershof als »starken Motor für das weitere Wirtschaftswachstum in der gesamten Hauptstadtregion«. Branoner weiter: »Dies gilt um so mehr, als auf den hier bestens bestellten Feldern der Informations- und Medientechnologie, der Photonik und optischen Technologie, der Material- und
Mikrosystemtechnik auch künftig überaus innovative Verfahren und Produkte zu erwarten sind.«

Die Phase des von der Politik initiierten Aufbaus in Adlershof ist damit nach Ansicht der Geschäftsführung der WISTA-MANAGEMENT GMBH weitgehend abgeschlossen. »Die weitere Entwicklung«, so Scharwächter, »muss von Wissenschaft und Wirtschaft selbst bestimmt werden.« Während die bisher investierten knapp 2 Milliarden DM hauptsächlich aus öffentlichen Mitteln stammen, erwartet die WISTA-MANAGEMENT GMBH allein für 2001 und 2002 private Investitionen in Höhe von circa 400 Millionen DM.

Hohe Zuwachsraten

Die Botschaft »Wachstum und Optimismus« wird auch unterstrichen durch die aktuellen Beschäftigtenzahlen in Adlershof: Im Wissenschafts- und Technologiepark, dem Kern des Adlershofer Entwicklungsgebietes, arbeiteten Ende 2000 rund 3.600 Menschen in 358 Unternehmen. Die Zahl der Mitarbeiter in den Firmen erhöhte sich damit gegenüber 1999 um 11 %. Ein besonders hohes Wachstum weisen jene Unternehmen aus, die schon seit längerem am Standort ansässig sind. Hier stieg die Mitarbeiterzahl im Schnitt um 15 %.

Ende des Jahres waren in Adlershof außerdem 13 außeruniversitäre Institute ansässig. Die Zahl der Beschäftigten veränderte sich hier mit rund 1.600 gegenüber dem Vorjahr kaum. Im Wissenschafts- und Technologiepark sind damit heute insgesamt rund 5.200 Menschen in den Feldern Informations- und Medientechnologie, Photonik und optische Technologien, Material- und Mikrosystemtechnik, Umwelt-, Bio- und Energietechnologie tätig.

Neuansiedlung von 69 Unternehmen

Als aussagekräftig für das Wachstum bezeichneten Branoner und Scharwächter vor allem die Zahl der Neuansiedlungen: Im vergangenen Jahr konnten 69 Unternehmen für den Standort gewonnen werden, darunter größere und internationale Firmen wie Rhode & Schwarz, die Infineon-Tochter AEMtec GmbH Berlin, IXYS Berlin GmbH und Alcatel SEL. Und dieser positive Trend setzt sich fort: Seit Januar 2001 gelang es, 14 Unternehmen zu akquirieren. Weitere 54 Interessenten, vor allem aus den Bereichen Material- und Mikrosystemtechnologie sowie Photonik und optische Technologien, stehen in Verhandlungen über eine Ansiedlung.

Vermietung zusätzlicher Flächen

Doch nicht nur neue, sondern auch bereits ansässige Unternehmen trugen zum dynamischen Wachstum bei. Bis Ende 2000 konnte die WISTA-MANAGEMENT GMBH zusätzliche 8.000 m² Fläche vermieten. Die Nettogrundfläche von 220.000 m², über die sie Ende 2000 verfügte, war zu 94 % belegt.

27 Unternehmen verließen 2000 den Standort aufgrund geschäftlicher Neuausrichtung. Die Zahl der Geschäftsaufgaben und Konkurse ist mit sieben im Gesamtberliner Vergleich nach wie vor sehr niedrig.

Neuausrichtung der WISTA-MG

Scharwächter äußerte sich auf der Pressekonferenz auch zu der im vergangenen Jahr vorbereiteten Neuausrichtung der WISTA-MANAGEMENT GMBH. Sie soll in diesem Jahr umgesetzt werden. Ziel ist es, Adlershof zu einem »Center of Excellence« zu entwickeln, zu einem internationalen Innovationszentrum. Demzufolge wird sich die WISTA-MANAGEMENT GMBH auf Kernfunktionen konzentrieren. Hierzu zählen Kommunikation, Marketing und Akquisition sowie die Förderung von Unternehmen in Gründer- und Technologiezentren sowie Beratung, Transfer und Vernetzung.

Es ist beabsichtigt, die technische und administrative Gebäude- und Geländebetreuung durch Zusammenarbeit mit einem externen prominenten Berliner Dienstleister zu stärken. Zu diesem Zweck kündigte Scharwächter für diesen Monat die Gründung einer »Adlershof Facility Managment GmbH« an: »Damit wollen wir die Kosten für die Nutzer reduzieren und die Qualität der Gebäude- und Geländebetreuung noch verbessern.«


Ausbau der Infrastruktur

Größere Neubauvorhaben wurden von der WISTA-MANAGEMENT GMBH im Jahr 2000 nicht begonnen, wohl aber eine Reihe bedeutender Sanierungsvorhaben vorbereitet, weitergeführt bzw. vollendet, darunter die Sanierung des Dienstleistungszentrums an der Kekuléstraße 2 - 4, das ebenfalls am 22. März seiner Bestimmung übergeben wurde.

Auch der Neubau eines Hotels an der Rudower Chaussee markiert einen wichtigen Schritt zur weiteren Entwicklung der Infrastruktur in Adlershof.
Der fünfgeschossige Bau mit 120 Betten wird an der Ecke zur Volmerstraße errichtet und von der Dorint AG, einer der führenden deutschen Hotelketten, gepachtet. Bereits jetzt ist rege Bautätigkeit zu erkennen.


Grundsteinlegung für Technikum

Geschäftig wird es demnächst auch an der Johann-Hittorf-Straße. Nach der Pressekonferenz griff Senator Branoner fachkundig zu Kelle und Mörtel und legte gemeinsam mit Scharwächter den Grundstein für ein Technikum mit 5.000 m² Grundfläche. Die WISTA-MANAGEMENT GMBH geht davon aus, dass das Gebäude bei seiner Fertigstellung im Oktober dieses Jahres komplett vermietet sein wird und erwägt bereits jetzt den Bau eines zweiten Technikums.


Internationale Kontakte

Die WISTA-MANAGEMENT GMBH förderte auch im Jahr 2000 verstärkt Wirtschaftskooperationen sowie nationale und internationale Partnerschaften. Ausdruck hierfür sind u. a. die Anfang Juli geschlossenen Partnerschaftsverträge mit dem Zhang Jiang Hi-Tech Park in Shanghai Pudong (China) sowie dem Otaniemi Science Park in Espoo (Finnland).

Die internationalen Aktivitäten sollen in diesem Jahr noch ausgebaut werden. Geplant ist u. a. eine Zusammenarbeit mit der BAO Berlin International GmbH, einer Tochtergesellschaft der IHK mit dem Schwerpunkt Außenwirtschaft. Gemeinsam mit der BAO Berlin will die WISTA-MANAGEMENT GMBH Unternehmen in Adlershof vermehrt Angebote zur Beteiligung an internationalen Präsentationen, Konferenzen und Messen unterbreiten. »Damit wollen wir vor allem den Export der angesiedelten Unternehmen fördern«, sagte Geschäftsführer Scharwächter. Die Exportquote der Adlershofer Wirtschaft liegt bisher mit 15 % noch hinter dem ohnehin niedrigen Exportanteil der Berliner Wirtschaft von 20 %.


Neuer Auftritt von Adlershof

Auf der Konferenz stellte die WISTA-MANAGEMENT GMBH auch ihr neues Erscheinungsbild erstmals offiziell einer breiten Öffentlichkeit vor. Scharwächter und der Geschäftsführer der BAAG Berlin Adlershof Aufbaugesellschaft mbH, Jens Krause, betonten die Wichtigkeit eines einheitlichen Erscheinungsbildes.

Während der Name Adlershof bisher in erster Linie mit dem Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort (WISTA) assoziiert wurde, ist es heute das gesamte Entwicklungsgebiet, bestehend aus den Bereichen Wissenschaft und Technologie, Medien, Park und Erholung, Wohnen und Dienstleistung sowie Gewerbe. Die WISTA-MANAGEMENT GMBH und die BAAG Berlin Adlershof Aufbaugesellschaft mbH haben im vergangenen Jahr durch Einführung des neuen Logos »Berlin Adlershof, Stadt für Wissenschaft, Wirtschaft und Medien« dieser Entwicklung Rechnung getragen. Für 2001 hat die WISTA-MANAGEMENT GMBH vorgesehen, gemeinsam mit der BAAG Berlin Adlershof Aufbaugesellschaft mbH ein Corporate-Identity-Konzept für den Außenauftritt zu erarbeiten.

Bericht

Verbesserte Brustkrebsdiagnose
IMAGETOOL macht Fortschritte bei der digitalen Bildverarbeitung

Das Zurückdrängen von Krebserkrankungen ist noch immer eine vorrangige Aufgabe der Medizin. Um langfristig entscheidende Verbesserungen herbeiführen zu können, müssen häufiger Voruntersuchungen durchgeführt werden. Solche Untersuchungen sind infolge verbesserter methodischer und technischer Verfahren mit einer steigenden Zahl von Bilddokumenten verbunden, die zur sicheren Erkennung der Krebsherde dienen.

Digitale Untersuchungsverfahren

Im Zuge der technologischen Entwicklung greifen zunehmend auch digitale Verfahren. Beispiele dafür sind die Computertomographie sowie die Kernspintomographie, die inzwischen flächendeckend zur Untersuchung eingesetzt werden. Sie liefern ihre Ergebnisse bereits in digitaler Form und ermöglichen damit auch eine direkte digitale Bearbeitung.

Die IMAGETOOL Digitale Bildverarbeitung GmbH in Adlershof setzt sich mit diesen Themen intensiv auseinander. Das in Neufahrn bei München gegründete Unternehmen hat seine Präsenz in Deutschland erweitert und den im Mai vergangenen Jahres bezogenen Standort in Berlin zu seinem Hauptsitz gemacht. Das auf Anwendungen in der Radiologie spezialisierte Unternehmen befasst sich insbesondere mit dem Management radiologischer Bilddaten und der Verbesserung der Diagnosemöglichkeiten durch die Anwendung digitaler Verfahren.



Krebsfrüherkennung

IMAGETOOL arbeitet eng mit Universi-täten und radiologischen Fachabteilungen zusammen. Ein Beispiel für diese Kooperation ist die Entwicklung eines Verfahrens zur Verbesserung der Diagnose bei der Früherkennung des Mammakarzinoms mit der TU München, das von der Berliner Charité validiert wird. Mit diesem computergestützten Verfahren kann Mikrokalk in Mammographien (Anzeichen für ein mögliches Karzinom) in verbesserter Weise angezeigt und beurteilt werden. Dadurch erhöhen sich die Chancen zur Erkennung von Brustkrebs bereits im frühen Stadium, in dem bekanntlich die Heilungschancen am größten sind. Der Arzt wird dadurch unterstützt und der gesamte Diagnoseprozess weiter objektiviert.

Mit digitalen Verfahren in der bildgebenden Diagnostik zeichnet sich ein Wandel ab: Röntgenfilme verlieren zunehmend an Bedeutung. Diese haben neben einer unzeitgemäßen Umweltbelastung den Nachteil, dass sie sich selten dort befinden, wo sie benötigt werden. Dagegen erfordert die Radiologie im Routineeinsatz die schnelle und kostengünstige Verfügbarkeit der Bilder auch an weit entfernt voneinander liegenden Orten.

Aufbau zentraler Archive

Das Produkt IT-ASSIST von IMAGETOOL ermöglicht den Aufbau zentraler und dezentraler digitaler Archive und stellt die Bilder in Befundungsqualität mittels eines üblichen ISDN-Anschlusses überall zur Verfügung. Die Bilder werden zur Erhöhung der Übertragungsgeschwindigkeit komprimiert. Diese Kompression um einen Faktor 10 bewirkt gleichzeitig eine Senkung der Übertragungszeiten um 90 %, was auch unter dem Aspekt der Kostendämpfung nicht unerheblich ist. Das in IT-ASSIST enthaltene Kompressionsmodul ist mit herkömmlicher Bildkompression nicht zu vergleichen, da neben Kenntnissen über neueste mathematische Verfahren und deren exakte Beherrschung (hier der Wavelet-Transformation), diverse medizinische Standards zu berücksichtigen sind, die insbesondere die Validität der Daten garantieren. Zur Zeit gibt es nur wenige Unternehmen, die in der Lage sind, derartig komplexe Fragestellungen zu bearbeiten und aus den Forschungs- und Entwicklungsergebnissen gleichzeitig Lösungen und Produkte für den Routineeinsatz bereitzustellen.

IT-ASSIST wird heute bereits in verschiedenen radiologischen Verbundschaltungen eingesetzt. In Bayern befindet sich zum Beispiel der »Radiologische Kommunikationsverbund Altötting«, dem heute insgesamt acht Krankenhäuser sowie zehn überweisende Ärzte und Bereitschaftsdienste angehören. Es ist das derzeit größte und am intensivsten genutzte Teleradiologienetz in Deutschland. Das schnelle Einholen einer zweiten Expertenmeinung bei der Erstellung komplizierter Diagnosen ist damit inzwischen für eine ganze Region zur Selbstverständlichkeit geworden. Vorteile zeigen sich auch darin, dass sich Patientendaten, Bilder und Befunde langfristig sicher in Archiven aufbewahren lassen und somit auch eine Verlaufskontrolle über lange Zeiträume gesichert ist.

Dr.-Ing. habil. Wilfried Schneider

Kontakt :

    Dr.-Ing. habil. Wilfried Schneider
    Tel.: 6392 - 5110
    E-Mail: info@imagetool.de

Portrait

Aus dem Labor an den Schreibtisch
Die Organische Synthesechemie hat einen langen Weg hinter sich

Dr. Christine Wedler trägt ihren Kittel nicht mehr. Statt dessen sitzt die promovierte Chemikerin am Schreibtisch und leitet eine Firma, die ASCA Angewandte Synthesechemie Adlershof GmbH. Geplant war das alles nicht. »Aber man muss sich den Verhältnissen ja anpassen«, sagt Wedler nachdenklich.

Seit 1973 ist Christine Wedler in Adlershof im Bereich der Organischen Synthese tätig – erst als Forscherin im Zentralinstitut für Organische Chemie (ZIOC) der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR, dann als Mitarbeiterin des Instituts für Angewandte Chemie Adlershof e. V. (ACA), der Nachfolgeorganisation des ZIOC. Als 1996 nach dreimaliger Evaluierung der Beschluss fiel, die Organische Synthese und den Bereich Polymere aus Kostengründen aus dem ACA abzuspalten, beschlossen die betroffenen Mitarbeiter, sich zusammenzutun. Gemeinsam mit Prof. Dr. Hans Schick, dem früheren Zentralinstitutsdirektor, wurde Christine Wedler gebeten, die Interessen der von der Arbeitslosigkeit bedrohten Chemiker zu vertreten.

Sie arbeitete sich gemeinsam mit Schick in die komplizierten Gesetzesbestimmungen ein, organisierte Presseaktionen, schrieb etliche Bittbriefe, putzte Klinken bei den Abgeordneten von Land, Bund und EU und stellte einen Antrag nach dem anderen. »Als die Fördermittel schon in Sicht waren, war es das Schwierigste, einen Träger für unsere Laboratorien zu gewinnen«, erzählt Wedler rückblickend. Schließlich half ein ehemaliger Kollege: Dr. Manfred Günther, Geschäftsführer der WITEGA Angewandte Werkstoff-Forschung gGMbH, erklärte sich bereit, die Räume samt Ausstattung treuhänderisch zu verwalten, um einen Verkauf des Inventars und die Entsorgung der Chemikalien zu verhindern.

Arbeitslosigkeit und Neuanfang

Am 1. Juli 1997 wurden Christine Wedler, Hans Schick und ihre insgesamt 69 ehemaligen Kollegen arbeitslos. Die Labore wurden versiegelt. Doch Wedler und Schick arbeiteten weiter, die WITEGA hatte ihnen dazu ein Büro zur Verfügung gestellt. So gelang es den beiden, Fördermittel zu akquirieren, hauptsächlich aus dem europäischen Strukturfonds ESF. Mit Hilfe einer Kofinanzierung der Senatsverwaltungen für Arbeit sowie Wirtschaft gelang ihnen ein dreiviertel Jahr später der erste Durchbruch: »Im April 1998 gingen die Lichter in den Laboren wieder an«, erzählt Wedler und lässt sich dabei noch heute die Freude von damals anmerken. 46 Leute fanden wieder Arbeit. Das Modellprojekt »Strukturelle Anpassung der Region Berlin Adlershof« gab ihnen die Möglichkeit, auf der Grundlage ihrer vorhandenen Qualifikation zusätzliche Fähigkeiten für den ersten Arbeitsmarkt zu erwerben – insbesondere auf dem Gebiet der Analytik und der unmittelbar anwendungsbezogenen Forschung.

Über das Ziel des Modellprojektes sagt Wedler: »Es bestand von Anfang an darin, eine leistungsfähige und anwendungsorientierte Einrichtung aufzubauen, die Forschungs- und Entwicklungsleistungen für die Industrie anbietet und sich aus dieser Vertragsforschung unabhängig finanziert.« Während das EFS-Projekt für die Mitarbeiter aus dem Bereich Polymere um ein weiteres Jahr verlängert wurde, gelang es den Mitarbeitern der organischen Chemie, genügend Aufträge zu erlangen, um dieses Ziel zu erreichen: Im Herbst vergangenen Jahres wurde die ASCA Angewandte Synthesechemie Adlershof GmbH gegründet. Am 1. Januar 2001 konnten die »Organiker« (Wedler) in ihren angestammten Räumen den regulären Betrieb aufnehmen. Wedler ist jetzt, neben Hans Schick, Gesellschafterin und Geschäftsführerin. Die ASCA hat 14 Mitarbeiter, weitere neun sollen im Laufe des nächsten Jahres eingestellt werden.

Tradition und Zukunft

»Das war die schwierigste Sache, die wir je gemacht haben, entsprechend glücklich waren wir über den Erfolg«, erzählt Wedler. Sie ist stolz, das »Potential an organischen Chemikern des Standortes Adlershof erhalten« zu haben.

Ihr Kollege Hans Schick läuft noch immer im Arbeitskittel herum, er ist Forschungsleiter bei der ASCA. Christine Wedler hingegen ist zuständig für das Management, sie erstellt Business- und Liquiditätspläne, verwaltet Personal und Finanzen und bemüht sich um neue Geschäftskontakte. Das ist sehr wichtig, denn die Auftragslage gestaltet sich für das junge Unternehmen noch schwierig. Zur Zeit hat die ASCA nur befristete Verträge. Sie entwickelt als so genannte »Contract Research Organisation« Methoden zur Herstellung von Substanzen für die chemische und pharmazeutische Industrie. Aber Christine Wedler ist zuversichtlich und »fest entschlossen, nicht unterzugehen«. Gemeinsam mit Hans Schick und ihren Kollegen von der ASCA steuert sie jetzt das nächste Projekt an, das Jubiläum »50 Jahre Organische Synthesechemie in Adlershof« im Jahr 2004.

Kontakt :

    Dr. Christine Wedler
    Tel.: 6392 - 2069
    E-Mail: wedler@asca-berlin.de

Portrait

Die Kunst zu erfinden
Lege Artis leistet mathematische Hilfestellung bei Problemlösungen


»Was haben ein vertikal aufsteigendes Flugzeug, eine Gartenharke und ein Weinspalier gemeinsam?« Prof. Dr. Michael Orloff richtet diese Frage gerne an seine Zuhörer. Mit seiner Firma Lege Artis M&V Orloff GbR hat er sich auf die Lösung von technischen Konstruktionsfehlern spezialisiert. In der Mangelhaftigkeit liegt auch die Antwort auf sein Rätsel: Bei dem Flugzeug handelt es sich um das inzwischen überholte Modell einer russischen Militärmaschine, die wie ein Hubschrauber vertikal startete und landete. Das Problem bei dieser Technik war die Landung: Es geschahen zu viele Unfälle.

In der Diskrepanz zwischen schnellem Start und gefährlicher Landung sieht Orloff einen »funktional-technischen Widerspruch«, den es nach einem Algorithmus zu lösen gilt. Das Ergebnis führte im Flugzeug-Fall zum Einbau eines drehbar verankerten Motors, so dass die Maschine zwar noch vertikal starten, aber horizontal landen konnte. Entwickelt hat diese mathematische Formel in den 50er Jahren ein Landsmann von Orloff, der russische Ingenieur Genrich Altschuller.Dreißigtausend Patente hat Altschuller anfangs untersucht, um die dahinter stehenden Konstruktionsprinzipien zu erforschen.
Das Resultat: Die Zahl der Verfahren ließ sich auf ca. fünfzig reduzieren. Daraus schloss er auf die Verwandtheit der Konstruktionen und entwickelte seinen Algorithmus für die Lösung von Problemen, die TRIZ – Teorija Reschenija Izobretatel`skich Zadac (Theorie zur Lösung von Aufgaben beim Erfinden). Inzwischen wurden laut Orloff weltweit rund 2,5 Millionen Patente untersucht. Die Zahl der Lösungen beschränkt sich noch immer auf wenige hundert.

Zu einer Erfindung gehört Phantasie

Der gelernte Maschinenbauer und Systemanalytiker Orloff beschäftigt sich seit 1965 mit der TRIZ. Inzwischen hat er selbst mehrere tausend Patente untersucht und die Lösungsverfahren durch Systematisierung und Kombination weiterentwickelt. Seine wichtigste Hilfestellung für Erfinder ist eine Tabelle: Sie listet die im Widerspruch stehenden Faktoren auf und bietet einen Lösungsansatz an. Weil diesem Vorgehen eine nachvollziehbare Gesetzmäßigkeit zugrunde liegt, schult sie das assoziative Denken. »Genau diese Art von Phantasie ist für eine Erfindung entscheidend«, sagt Orloff. Er habe die Beobachtung gemacht, dass viele Ingenieure sich auf fünf bis sieben Lösungsansätze aus ihrem bisherigen Erfahrungsschatz beschränken. Dieses konservative Denken hindere sie aber daran, neue kreative Lösungen zu entwickeln – Grundstein jeder Erfindung.

Während das Geschäft mit dem Algorithmus in Amerika bereits seit Jahren boomt, ist Orloff mit seiner 1997 im Ost-West-KooperationsZentrum (OWZ) gegründeten Firma Lege Artis bisher einer der wenigen TRIZ-Vertreter in Deutschland. Gemeinsam mit seiner Frau Valentina hat Orloff eine spezielle TRIZ-Software entwickelt und mehrere Bücher zum Thema geschrieben. Er berät Unternehmen, gibt Seminare und hält Vorträge. Und dabei erzählt er immer wieder die Geschichte mit dem Flugzeug, der Harke und dem Spalier.

Das Flugzeug und die Harke

Was aber nun haben die Landeprobleme einer Militärmaschine mit dem Gartenwerkzeug gemeinsam? Bei der Harke liegt der Widerspruch zwischen Aufgabe und Funktion in der Breite des Zinkenfächers: Die Harke soll einerseits für den Gebrauch auf großen Flächen denkbar breit sein. An schmalen Stellen zwischen Beeten z. B. soll sie aber auch einsetzbar sein. Wieder hilft das Prinzip, das schon hinter dem drehbaren Motor stand, es heißt »Dynamisierung«. Harken sind deshalb heute regulierbar: Eine verschiebbare Stange erhöht bzw. verkleinert bei Bedarf den Abstand zwischen den Zinken. Orloff sieht hierin das perfekte Beispiel für die TRIZ: Diagnose der Aufgabe des Gegenstandes (Harken), Reduktion der Aufgabe auf den Widerspruch (Harken auf schmalen sowie breiten Flächen), Entwicklung eines Lösungsverfahrens (Dynamisierung durch Regulierbarkeit).

Spätestens wenn es nun um die Spaliere geht, werden Orloffs Zuhörer aktiv: Die Gestelle für die Trauben müssen im Frühjahr und Sommer aufrecht stehen, im Winter jedoch würden die Reben in dieser Position erfrieren. Deshalb müssen sie zu Boden gelegt werden. Auch hier liegt die Lösung des Problems in der Dynamisierung: durch den Einbau eines Scharniers. Die meisten seiner Zuhörer kommen auf die Idee mit dem Scharnier. »Glückwunsch zu Ihrer Erfindung«, sagt Orloff dann und strahlt. Denn die Vermittlung von Zuversicht ist wichtig für die Lösung künftiger Probleme. Natürlich sind sowohl die meisten physikalisch-technischen Widersprüche, als auch die Lösungsansätze viel komplexer, doch vom Prinzip her lassen sich laut Orloff alle Erfindungen auf eine einfache Formel bringen. Der nächste Schritt sind taktische Überlegungen bei der Häufung von Problemen sowie die Entwicklung von Strategien für große Unternehmen.

Bücher und Software zur TRIZ sind direkt bei Lege Artis erhältlich.

Kontakt :

    Prof. Dr. Michael Orloff
    Tel.: 6392 - 6115
    E-Mail: mior2000@aol.com

Humboldt-Universität

Ein Netzwerk für den Nachwuchs
Institut für Mathematik erhält Auszeichnung der VolkswagenStiftung

»Wer Spitzenleistungen von Abiturienten und Studenten ernten will, muss rechtzeitig säen, indem er mathematisch besonders interessierte und begabte Schülerinnen und Schüler frühzeitig fördert.« Diese Erkenntnis in reale Projekte umzusetzen, ist seit langem Anliegen der Mathematiker an der Humboldt-Universität zu Berlin. Das zeigen die langjährigen Aktivitäten der Mathematischen Schülergesellschaft sowie die Einrichtung von Spezialklassen.
Aktuelles Beispiel für die Bemühungen des Institutes, Schule und Universität auf dem Feld der Begabtenförderung einander nahe zu bringen, ist die Beteiligung am Wettbewerb der VolkswagenStiftung »Perspektiven der Mathematik an der Schnittstelle von Schule und Universität«. Mit ihrem Projekt »Aufbau eines Berliner Netzwerkes von mathematisch-naturwissenschaftlich profilierten Schulen in Zusammenarbeit mit dem Institut für Mathematik der Humboldt-Universität zu Berlin« gewann das Adlershofer Institut einen mit 50.000 DM dotierten Preis.

»Lust auf Mathematik«

Das Preisgeld will Prof. Dr. Jürg Kramer, der Initiator des Netzwerkes und Direktor des Institutes für Mathematik, für den weiteren Ausbau der Kontakte zwischen Schulen und Universität nutzen. Eine Sommerschule „Lust auf Mathematik" sowie Arbeitsgemeinschaften sollen die Voraussetzungen für ein stadtweites Netzwerk von Gymnasien und den mathematisch-naturwissenschaftlichen Instituten der HU schaffen. Bisher kooperiert das Institut mit drei Berliner Schulen, der Andreas-Oberschule und der Heinrich-Hertz-Oberschule in Friedrichshain sowie der Herder-Oberschule in Charlottenburg.

Es geht darum, Mathematik attraktiver zu machen. Das hat Deutschland auch nötig: Studien belegen, dass das Interesse für Mathematik in der Schule gering ist und deutsche Schüler im internationalen Vergleich nur durchschnittliche Leistungen erbringen. Unter solchen Voraussetzungen fällt die Entscheidung für ein Mathe-Studium oft schwer. Kramer spricht von einem »Schock«, den viele Schüler bei Aufnahme des Studiums erleben. Diesen Übergang wollen Kramer und seine Kollegen künftig durch eine bessere Abstimmung zwischen den Studieninhalten der ersten Semester und dem Schulunterricht erleichtern.

Naturwissenschaftliches Profil

Das Netzwerk resultiert aus den Erfahrungen, die das Institut in den dreißig Jahren des Bestehens der Mathematischen Schülergesellschaft (MSG) unter Leitung von Prof. Dr. Josef Nietzsch gesammelt hat. In wöchentlichen Zirkeln, die von Unidozenten durchgeführt werden, beschäftigen sich Schüler der 7. bis 13. Klasse außerschulisch mit Mathematik. Die Inhalte basieren zwar auf dem Rahmenplan der Berliner Schulen, sind aber stärker problemorientiert und beziehen moderne Anwendungen der Mathematik ein. Damit soll den Schülern vor allem Freude an der Materie vermittelt werden. Besonders Begabte werden ermuntert, an der Mathematikolympiade und anderen Wettbewerben teilzunehmen.

Auch die Spezialklassen an der Andreas-Oberschule sind Vorläufer und Teil des neuen Netzwerkes. Ein Lehrer der Schule und ein Dozent der Universität unterrichten jeweils gemeinsam im Fach Mathematik in einer 11. Klasse und je einem Leistungskurs der 12. und 13. Klasse. Ausgerichtet ist der Unterricht auf ein inhaltliches Verständnis für mathematische Begriffe und Zusammenhänge. Dadurch erwerben die Schüler schrittweise eine mathematische Kompetenz, die auf wachsender Einsicht in den logischen Aufbau der Mathematik beruht. Besonders gute Schüler werden zusätzlich belohnt: Eine Abiturleistung von mindestens 1- wird als Leistungsnachweis für den Erstsemesterkurs Analysis I eines möglichen Mathe-Studiums anerkannt.

Verkürzung der Studienzeiten

Eine noch stärkere Verkürzung der Studienzeiten strebt Professor Kramer für das Netzwerk an. Zu diesem Zweck erstellt er zur Zeit gemeinsam mit Kollegen vom Institut und Lehrern der drei Partnerschulen in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Schule, Jugend und Sport einen modifizierten Rahmenplan für den Mathematik-Unterricht, der zu einer »mathematischen Profilierung« führen soll. Schon im Herbst soll der Unterricht an den Partnerschulen diesen Richtlinien folgen. Kramer versteht das Netzwerk als ein »Signal«, um Mathematik attraktiver zu machen und erhofft sich einen »Strahlungseffekt« über Berlin hinaus. Falls das Projekt Erfolg hat, und davon geht er aus, sollen sukzessive sowohl weitere naturwissenschaftliche Institute der HU, als auch andere Schulen und ggf. Hochschulen eingebunden werden.

Kontakt :

    Prof. Dr. Jürg Kramer
    Tel.: 2093 - 5815
    Internet: www.mathematik.hu-berlin.de

Serie

Straßen – Namen (2): Max Born (1882-1970)
Serie zu den Namensgebern der Straßen in Adlershof


Das Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie und das Institut für Kristallzüchtung sind an der Max-Born-Straße im Norden des Wissenschafts- und Technologieparks Adlershof beheimatet. So unterschiedlich deren Forschungsgebiete auf den ersten Blick sein mögen: Max Born hat zu beiden Wesentliches beigetragen.
Bereits als Student hatte Born seine Studieninhalte breit gestreut, er promovierte in Mathematik und habilitierte sich als theoretischer Physiker. Um 1910, zur Zeit der Weiterentwicklung der Quantentheorie, wandte Born sein Interesse zunächst dem (damals noch hypothetischen) gitterartigen Aufbau von Kristallen zu. Gemeinsam mit Theodore von Karman gelang ihm die Erklärung der Temperaturabhängigkeit der spezifischen Wärme fester Körper, indem er mögliche Schwingungen von Atomen im Gitter quantentheoretisch behandelte.

Nach weiteren Forschungen zu Kristallgittern begann Born 1921 in Göttingen, sich mit grundsätzlichen Fragen der Theorie des Atoms zu beschäftigen. Es galt, das Verhalten der Elektronen im Bohrschen Atommodell zu beschreiben. Mit Heisenberg und Jordan entwickelte er eine Quantenmechanik von Massenpunkten, die sehr formal war; es fehlte noch das physikalische Verständnis. Bei der Untersuchung von Folgen des Stoßes eines Elektrons auf ein Atom erkannte er, der ja auch Mathematiker war, dass gewisse Größen als Wahrscheinlichkeiten für das Auftreten physikalischer Sachverhalte gedeutet werden mussten. So führte Born statistische Betrachtungen ein: für die Aufenthaltswahrscheinlichkeit von Mikroobjekten und zur Beschreibung von Teilchenbewegungen. Dies war wiederum Voraussetzung für das Orbitalmodell der Atome. Damit überraschte er selbst Albert Einstein (»Gott würfelt nicht«).

1933 verließ Born Göttingen und arbeitete in Großbritannien an der Theorie des Elektrons, wieder an Kristallgittern sowie als erster an der Verteilung von Molekülen in Flüssigkeiten.

1954 erhielt Max Born den Nobelpreis für Physik. Er hatte sich inzwischen aus der aktiven Forschung zurückgezogen und sah seine Aufgabe vor allem darin, vor den militärischen Anwendungen zu warnen. Über seine Schüler Oppenheimer und Teller, die die amerikanische Atombombe entwickelt hatten, sagte er: »Es ist schön, so kluge und tüchtige Schüler gehabt zu haben und doch wünschte ich, sie wären weniger klug als weise. Nun ist durch ihre Klugheit die Menschheit in eine fast verzweifelte Lage geraten.«

Als Anekdote am Rande sei erwähnt, dass Max Borns Familie nicht nur weitere herausragende Wissenschaftler (meist Mediziner) angehören, sondern auch die weltbekannte Schauspielerin Olivia Newton-John.

Wiebke Metzgen,
im Auftrag der IGAFA e. V.


Aktuelles

Auszeichnung für www.roentec.de
RÖNTEC-Homepage als TOP BUSINESS SITE Deutschlands gewürdigt


Der Internet-Auftritt der RÖNTEC GmbH ist mit dem Titel »TOP BUSINESS SITE« gewürdigt worden. Die Homepage www.roentec.de gehört damit nach Auffassung des Veranstalters, der MM Verlagsgesellschaft, zu den besten kommerziellen Sites in Deutschland. Nur 3 % aller 20.000 bewerteten Seiten erhielten dieses Prädikat, das in diesem Jahr erstmals verliehen wurde.

»Die Homepage www.roentec.de hat eindeutigen Nutzwert und wirtschaftlichen Bezug. Damit unterscheidet sie sich positiv von 90 % aller Internet-Seiten. Sie ist zudem schnell, übersichtlich und ansprechend gestaltet«, lobte Sonja Kopilovic von der MM Verlagsgesellschaft anläßlich der Verleihung. »Mit der Auszeichnung TOP BUSINESS SITE wollen wir auf gelungene Internet-Seiten aufmerksam machen«, begründet Kopilovic das Anliegen des Verlages. Entscheidendes Auswahlkriterium ist neben der Aktualität der Informationen der kommerzielle Gebrauchswert der Site. Aufgrund der rasanten Veränderungen in der Cyber-Welt wird die Auszeichnung nur für ein Jahr vergeben. Die Preisträger dürfen in dieser Zeit auf ihrer Web-Site das TOP BUSI-NESS SITE-Logo plazieren. Zu den Ausgezeichneten gehören neben RÖNTEC auch die Robert Bosch GmbH (www.bosch.de), die Financial Times Deutschland GmbH (www.ftd.de) und die Kabel-Service Berlin GmbH (www.rks-berlin.de).

Weitere Infos unter www.roentec.de

Aktuelles

Erfahrungsaustausch in Adlershof
Fachtagung zu Prozessnaher Röntgenanalytik (PRORA)


Am 5. und 6. April findet in Adlershof die Fachtagung PRORA der VDI-VDE Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik (GMA) statt. Thema: »Prozessnahe Röntgenanalytik (PRORA) in Industrie und Umwelt – heute und morgen«. Zu den Veranstaltern gehören auch der Optec Berlin-Brandenburg e. V., das Fraunhofer Institut Zuverlässigkeit und Mikrointegration, die Technologiestiftung Berlin, die Gesellschaft zur Förderung angewandter Optik, Optoelektronik, Quantenelektronik und Spektroskopie e. V., das Institut für Gerätebau GmbH und das IAP Institut für angewandte Photonik e. V. Die Fachtagung verfolgt das Ziel, die Entwicklung und Standardisierung von Methoden der Röntgenfluoreszenz und Diffraktometrie für die Stoff- und Strukturanalytik in Industrie und Umwelt voranzutreiben. Ansätze hierzu sind die Ermittlung des Anwenderbedarfs für den Einsatz von neuen Messverfahren und -geräten sowie das Erkennen und Verfolgen von Trends in der Röntgenanalytik.

PRORA wird im Rahmen des Verbundprojektes »Entwicklung von Röntgengeräten der Prozessanalytik« (Programm INNONET des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie) durchgeführt und soll Anwender, Entwickler und Hersteller zum Erfahrungsaustausch zusammenbringen. Schwerpunkte der Veranstaltung sind: Aufnahme des Ist-Zustandes, Gegenüberstellung neuer und traditioneller Techniken, deren Kosten und Nutzen sowie Stand der Technik und Technologietrends für die zukünftige Messtechnik. Die Teilnahmegebühr beträgt 100 DM.

Veranstaltungsort: Einstein-Kabinett, Rudower Chaussee 17
Anmeldungen unter Tel.: 6392-6500 oder per E-Mail: langhoff@ifg.Teleport-Berlin.de


Aktuelles

Besuch aus Singapur in Adlershof


Anläßlich des Besuchs einer Delegation von Unternehmern aus Singapur in Berlin organisiert das Internationale Büro eine Zusammenkunft mit Interessenten aus Adlershof. Angesprochen sind vor allem Unternehmen aus den Bereichen Informationstechnologie, Biotechnologie, Optik und mechanische Komponenten sowie Bildungsträger. Die asiatische Delegation wird sich am Mittwoch, dem 4. April, ab 11.30 Uhr im Pasteur-Kabinett (Rudower Chaussee 17) vorstellen. Die Firmenprofile sind abrufbar unter www.baoberlin.de. Anmeldung beim Internationalen Büro wird erbeten unter Tel.: 6392-2230 oder per E-Mail: helge@wista.de.

Wer diesen Termin nicht wahrnehmmen kann, ist eingeladen, am 3. April ab 10.30 Uhr im Ludwig Erhard Haus in der Fasanenstraße 85 an einem »One-2-One«-Business-Meeting mit den Unternehmen teilzunehmen. Veranstaltet wird das Treffen von der BAO BERLIN International, einer Tochtergesellschaft der IHK, in Zusammenarbeit mit der ZukunftsAgentur Brandenburg.

Interessenten können sich unter Tel.: 31510-343 anmelden.

Aktuelles

Vermarktungshilfeprogramm Tschechien 2001


Im Auftrag des Bundesministers für Wirtschaft beteiligt sich das Internationale Büro in Adlershof am Vermarktungshilfeprogramm Tschechien 2001. Es richtet sich an KMU in den neuen Bundesländern, die in den Bereichen Optik, Feinmechanik, Mess- und Automatisierungstechnik arbeiten und Kontakt zu tschechischen Partnern bzw. Zugang zum dortigen Markt suchen. Weitere Informationen beim Internationalen Büro unter Tel.: 6392-2230.

Aktuelles

Service: Hotels


Die WISTA-MANAGEMENT GMBH kooperiert seit neuestem nun auch mit dem Dorint-Hotel am Müggelsee. Adlershofer Firmen, die Gäste unterbringen wollen, können über die WISTA-MANAGMENT GMBH Sondertarife in Anspruch nehmen. Zu den kooperierenden Hotels gehört neben dem Dorint das Estrel in Neukölln, das Courtyard Marriot in Köpenick und das Akzent Aparthotel Flughafen in Bohnsdorf. Für Interessenten hält Lisa Jani vom Bereich Kommunikation ein Informationsblatt bereit ( Tel.: 6392-2213 ).

Ausstellung

Klassische zeitgenössische Malerei im UTZ
Alle Firmen zur Ausstellungseröffnung am 5. April eingeladen

Ab Donnerstag, den 5. April, zeigt die Galerie Bauscher aus Potsdam im Foyer des Zentrums für Umwelt-, Bio- und Energietechnologie (UTZ) Bilder und Plastiken von Berliner und Brandenburger Künstlern. Zu der Ausstellungseröffnung am 5. April um 15 Uhr sind alle in Adlershof ansässigen Firmen herzlich eingeladen.

Neben Bildhauerarbeiten von Stefan Kaehne (siehe Foto) und Hans Scheib erwartet die Besucher Bilder von Ulrike Hogrebe, Andreas Lahusen, Eva Paul, Inge H. Schmidt, Reinhard Stangl und Jürgen Gustav Haase. Für jeden Kunstgeschmack sei etwas dabei, verspricht die Veranstalterin Traudl Bauscher: »Es ist ein Querschnitt durch die gesamte klassische zeitgenössische Malerei.« Über die Ausstellung im UTZ will die Galeristin Kontakte zu Unternehmen in Adlershof knüpfen. Sie habe beobachtet, dass es in Wirtschaft und Politik einen »Trend zur Darstellung über die Kunst« gebe, so Bauscher. Diesem Bedürnis will sie mit der Setzung von neuen Impulsen in Adlershof entgegenkommen.


Die Ausstellung ist bis zum 3. Mai täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr in der Volmerstraße 9 zu besichtigen. Nähere Informationen zur Ausstellung erhalten Sie direkt über die Galerie Bauscher, Tel.: 0331/71 03 19 oder 0173/61 91 778 oder über das Internet: www.galeriebauscher.de

Aktuelles

Zertifikat für Laborbereich der WITEGA


Am 21. Februar erhielt der Laborbereich der WITEGA Laboratorien Berlin- Adlershof GmbH von der Deutschen Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen mbH (DQS) das DQS-Zertifikat DIN EN ISO 9001 verliehen. »Wir haben uns die Entscheidung zur Zertifizierung nicht leicht gemacht«, berichtet Geschäftsführer Dr. Manfred Günther. Der Weg sei vor allem für die beteiligten Mitarbeiter nicht einfach gewesen, da der normale Laborbetrieb weiterlaufen musste. Wesentliche Beweggründe für diesen Schritt waren für die WITEGA Laboratorien die Überprüfung und Optimierung der gewohnten Arbeitsabläufe sowie eine entsprechende Qualitätssteigerung durch das Managementsystem. »Die Zertifizierung bedeutet für uns, dass die Qualität, die der Leistungsbereich Labor leistet, nun auch offiziell bestätigt wurde, aber auch die Chance, im Wettbewerb die Nase vorn zu haben«, so Günther.

Aktuelles

Kooperationsbörse


Wollen Sie Ihren Computer tauschen, suchen Sie einen Geschäftspartner oder Praktikanten?
Wir helfen Ihnen! Bitte senden Sie Ihre kurze Anzeige an Lisa Jani, Fax: 6392-2236.


Das deutsch-französische büro (dfb) in Adlershof vermittelt Praktikanten aus Frankreich und anderen Ländern. Die Bewerber sind überwiegend Studenten aus den Fachrichtungen BWL, Marketing und Naturwissenschaften. Die Praktikumsdauer liegt in der Regel zwischen zwei und sechs Monaten, kann aber im Einzelfall ausgedehnt werden. Selbständiges Arbeiten und ausreichende deutsche Sprachkenntnisse können vorausgesetzt werden. Das dfb unterstützt Interessenten auch bei der Suche nach einer Unterkunft und bei der Beschaffung von Mitteln für eine Praktikumsvergütung.

Informationen unter Tel.: 6392-2230.

 

Veranstaltungen und Termine

April 2001

Impressum

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Rudower Chaussee 17
12489 Berlin

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Verantwortlich : Dr. Peter Strunk
Redaktion : Lisa Jani
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FAX  : 030 6392-2236
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