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Inhalt

Mai 2001


Editorial
Jens Krause, Geschäftsführer der BAAG

Titel
Neues vom Entwicklungsträger
Die BAAG Berlin Adlershof Aufbaugesellschaft mbH berichtet...

Porträt
The little Oscar goes to...
Wolfgang Reinecke, Optik-Designer aus Adlershof

Bericht
Kompetenznetze Optische Technologien
OpTecBB erfolgreich im Bundeswettbewerb des BMBF

in Kürze
Neues Verbundprojekt Nano-Optik gestartet

Porträt
Hauptquartier: Adlershof
RÖNTEC feiert 10jähriges Bestehen

Humboldt-Universität
Innovationsforum 2001
Unternehmen stellen ihre technischen Errungenschaften vor

Humboldt-Universität
Adlershof goes Mitte
Ausstellung im Foyer Unter den Linden

Serie
Straßen – Namen (3): Abram Joffe
Serie zu den Namensgebern der Straßen in Adlershof

Aktuelles
Neue Hautkrebsdiagnostik mit Femtosekundenlaser
Physiker aus Adlershof schufen Grundlage für Früherkennungsverfahren

in Kürze
Brennpunkt »Recht im High-Tech-Bereich«

in Kürze
Golfen als Breitensport

Veranstaltungen
Unternehmer im Dialog
Veranstaltungsreihe bietet neue Kommunikationsplattform

in Kürze
Informationsveranstaltung über internationale Märkte

Veranstaltungen und Termine

Impressum

Editorial

Jens Krause, Geschäftsführer der BAAG

Bald zehn Jahre Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Berlin Adlershof. Eigentlich sind es schon fast hundert Jahre, solang wird hier bei uns geforscht, entwickelt und produziert. Eine kontinuierliche und dennoch von Brüchen gekennzeichnete Entwicklung. Ein Projekt des Künstlers und Architekten Z. Peter Pininski will diese wechselhafte Geschichte des Standortes jetzt entlang der historischen Spur des Oktogons in einzelnen Stationen aufzeigen.

Das Jahr 2001, das erste im neuen Jahrtausend, wird die »Stadt für Wissenschaft, Wirtschaft und Medien« entscheidend verändern. Eine Fülle von Meilensteinen werden wir erreichen: Die Humboldt-Universität wird ihr erstes eigenes Institutsgebäude beziehen, der Neubau der Chemie wird im September bezogen. Der Landschaftspark wird mit der Eröffnung der Promenade rund um das Naturschutzgebiet der Öffentlichkeit übergeben, auch wenn es noch Jahre dauern wird, bis alles gepflanzt, gebaut und genutzt wird. Entlang der Rudower Chaussee, die in diesem Jahr bis zur Wegedornstraße fertig wird – wir hoffen mit der Straßenbahn – werden mehrere Großbaustellen entstehen mit einem möglichen Investitionsvolumen von mehreren 100 Millionen DM. Hinzu kommt noch das Technikum an der Johann-Hittorf-Straße.

Im Mai wird das Ernst-Ruska-Ufer bis zur Albert-Einstein-Straße dem Verkehr übergeben. Der Anschluss an die Wegedornstraße ist Teil des Verkehrsprojektes A 113, der Autobahnverbindung vom Schönefelder Kreuz über den neuen Großflughafen Berlin-Brandenburg vorbei an Adlershof bis zum Stadtring. Die Autobahnabfahrt Adlershof ist die erste auf Berliner Stadtgebiet, die Bauarbeiten für die Brücke über den Teltowkanal beginnen im Juli dieses Jahres. Diese Arbeiten werden erst im Jahre 2004 abgeschlossen sein, es soll aber noch in diesem Jahr eine provisorische Anbindung des Ernst-Ruska-Ufers an die Wegedornbrücke gebaut werden, auch um eine wirksame Umfahrung des S-Bahnhofes Adlershof sicherzustellen, wenn – ja hoffentlich – wenn in diesem Jahr endlich mit dem Umbau des S-Bahnhofes und der Brücke über die Rudower Chaussee begonnen wird.


Der Umbau Berlins zu einer Dienstleistungsmetropole

Das Projekt Adlershof hat erkennbare Priorität in Berlin. Immer wieder, insbesondere auch bei Auslandsreisen, berichtet der Regierende Bürgermeister über die Erfolge bei der Umsetzung des Zieles, in Berlin den Umbau von einer Industriestadt zu einer Dienstleistungsmetropole beispielhaft zu vollziehen. Der Bundestagspräsident Wolfgang Thierse hat Adlershof zu Recht als Beispiel einer positiven Entwicklung im Osten Deutschlands dargestellt, die aus seiner Sicht sonst noch nicht so überzeugend sei.


Verpasste Chancen

Unser Projekt hat trotz oder auch wegen dieser Priorität und Erfolge auch immer wieder neue Schwierigkeiten zu überwinden. Es fing an mit der Ablehnung des Entwurfes von Professor Albert Speer für einen neuen S-Bahnhof im Jahr 1994, eine verpasste Chance, deren damals vorgeschlagene Alternative, einen Fußgängertunnel durch den Damm zu graben, zum Glück von uns verhindert werden konnte. Es drohte der Stopp des Umzuges der Humboldt-Universität zu Berlin aus finanziellen Gründen, dieses Gespenst zog vorüber. Heute ist eine erkennbar zunehmende Akzeptanz des neuen Standortes spürbar, nicht zuletzt wegen der hervorragenden Ausstattung, die nur durch den Neubeginn in Adlershof finanzierbar war.


Projekt Geschäftszentrum

Aktuell diskutieren wir die Ausstattung der Rudower Chaussee mit Geschäften. Das Projekt Geschäftszentrum ist überraschend vom Ausschuss für Bebauungspläne des Abgeordnetenhauses angehalten worden, angeblich wegen fehlender Stadtentwicklungsplanungen für den Einzelhandel im Südosten Berlins. Der Hintergrund ist aber wohl, dass die lokalen Politiker sich einer Auseinandersetzung mit den Geschäftsinhabern in der Dörpfeldstraße ausgesetzt sehen, die gegenwärtig von mehr und mehr Geschäftsaufgaben gekennzeichnet ist.

Hier ist Überzeugungsarbeit zu leisten. Die Dörpfeldstraße kann sich aus eigener Kraft meines Erachtens nicht als Geschäftszentrum im Südosten Berlins entwickeln, dazu ist die Konkurrenz von der Altstadt Köpenick im Süden und dem Norden Treptows zu groß. Nur aus einer gemeinsamen Anstrengung auf beiden Seiten der S-Bahn kann der Straßenzug Dörpfeldstraße – Rudower Chaussee seine Kraft als Zentrum im Südosten Berlins ziehen. Jede Einschränkung im Bereich des Standortes Adlershof nimmt der Dörpfeldstraße die Chance, von einer gemeinsamen Leistungsfähigkeit zu profitieren. Es lachen die Dritten, wenn wir uns gegenseitig behindern.


Kooperation und Integration

So ist es, nur gemeinsam sind wir stark. Das gilt auch für die Zusammenarbeit von WISTA-MANAGEMENT GMBH und der BAAG Berlin Adlershof Aufbaugesellschaft mbH. Die Zeichen stehen hier auf Kooperation, ja auf Integration. Der Aufsichtsrat der WISTA-MG und der Steuerungsausschuss der BAAG unterstützen die Ziele der beiden Geschäftsführungen, über weite Arbeitsbereiche gemeinsam Verantwortung auszuüben. Mit einer so verbesserten Organisationsstruktur sind wir gerüstet, dem zunehmenden Interesse an unserem Standort zu begegnen. Autobahn und Flughafen werden Wirkung zeigen. Auf dem schon gebauten Fundament können wir die uns gebotenen Chancen Nutzen – gemeinsam!

Dann wird die von unserem Jubilar Professor Eberhard Jaeschke im Jahre 1990 durch sein Engagement für Bessy II in Adlershof initiierte Leistungsfähigkeit des Standortes für ganz Berlin und damit für die Entwicklung unseres Landes wirksam werden. Dass das auch so Wirklichkeit wird, das sind wir ihm schuldig, versprochen an seinem 60. Geburtstag.


Jens Krause
Geschäftsführer der BAAG


Titel

Neues vom Entwicklungsträger
Die BAAG Berlin Adlershof Aufbaugesellschaft mbH berichtet...


Am Donnerstag, dem 3. Mai um 12.00 Uhr werden ca. 1,3 km der neuen Straße entlang des Teltowkanals von Peter Strieder, Senator für Stadtentwicklung, und Dr. Klaus Ulbricht, Bürgermeister von Treptow-Köpenick, feierlich für den Verkehr freigegeben und nach dem Nobelpreisträger Ernst Ruska benannt. Als Ehrengast wird dessen Witwe Irmela Ruska an der Zeremonie teilnehmen. Eingeladen sind auch alle Unternehmer und Mitarbeiter vom Standort.

Das Ernst-Ruska-Ufer verbindet Adlershof und den Bezirk mit der zukünftigen Autobahn A 113 (Berliner Innenstadtring – Flughafen Berlin Brandenburg International). Mit der Fertigstellung der 1,5 km langen Magistrale soll der Standort spürbar vom Durchgangsverkehr entlastet werden. Dies umso mehr durch die Anbindung an die Wegedornstraße. Außerdem wird sich mit der Freigabe der Strecke bis zur Albert-Einstein-Straße die Zufahrt zum Standort auf mehrere Straßen verteilen. Das Ufer des Teltowkanals bleibt dabei durch großzügige Grünflächen ein gut erreichbares Naherholungsgebiet, das durch eine Anlegestelle für Sportboote und Ausflugsschiffe zusätzlich aufgewertet wird.

Um die laufenden Forschungsarbeiten im nahe gelegenen Elektronenspeicherring BESSY II nicht durch Erschütterungen und Schwingungen des Straßenverkehrs zu gefährden, erhielt das Ernst-Ruska-Ufer ein in dieser Dimension in Deutschland einmaliges Fundament: eine nahezu 400 m lange, 12,5 m breite und durchschnittlich 69 cm starke monolithische Stahlbetonplatte, die bis in eine Tiefe von 15 m auf 2.554 Natursteinschotterpfählen mit einem Durchmesser zwischen 1 m und 1,50 m ruht. Sämtliche Leitungen und Schachtwerke verlaufen ausschließlich unter den Gehwegen oder im Grünflächenbereich. Es ist ein schöner Zufall, dass sich Ernst Ruska, dessen Name für das Elektronenmikroskop steht, in seinen späten Jahren fast ausschließlich mit der fast gleichen Thematik befasste, wie die Planer und Ingenieure der Straße: der Herstellung von Schwingungsfreiheit.


Planungen im Bereich Schule

In den kommenden Jahren werden im Entwicklungsbereich Wohngebiete für ca. 8.500 Einwohner geschaffen. Der Zuzug von Wohnbevölkerung wird eine wichtige Voraussetzung für die künftige Ansiedlung privater Dienstleistungs- und Einzelhandelsunternehmen bilden, die auch für die Beschäftigten und Besucher in Adlershof ein vielfältiges Angebot schaffen werden.

Unter dem Druck der leeren öffentlichen Kassen lassen sich die ursprünglichen ehrgeizigen Schulplanungen nicht mehr realisieren. Während im Jahr 1994 noch der Neubau eines Gymnasiums, einer Gesamtschule, einer Realschule sowie dreier Grundschulen vorgesehen wurde, halten die Fachverwaltungen inzwischen eine Grundschule für ausreichend. Im Zusammenhang mit der Grundschule sind eine Doppelstocksporthalle und ein Sportplatz geplant, die dann auch die maroden Anlagen an der Rudower Chaussee und am Segelfliegerdamm ersetzen sollen.

Die BAAG hält an dem Fernziel eines mathematisch-naturwissenschaftlichen Spezialgymnasiums in Nachbarschaft zur Humboldt-Universität zu Berlin weiterhin fest. Als konsequente Fortführung der Idee einer Wissenschaftsstadt könnte ein wissenschaftsorientiertes Gymnasium einen berlinweiten oder sogar berlinübergreifenden Bedarf bedienen. Die BAAG geht davon aus, dass der Standort Adlershof zukünftig aufgrund der Synergieeffekte von be-nachbarten Lehr- und Forschungseinrichtungen eine hohe Attraktivität sowohl für Schüler, als auch für Lehrer eines solchen Gymnasiums besitzen und damit einen großen Einzugsbereich erreichen könnte. Möglicherweise wird diese Vision nun mit einer Privatschule zu realisieren sein.


Konfliktpunkt Schießsportanlage

Die bezirkliche Schießsportanlage hinter dem künftigen Lehrgebäude für Chemie der HU sollte eigentlich bereits zum Jahreswechsel 2000/2001 geschlossen werden. Das Baufeld, auf dem ab 2005 das Institut für Biologie der HU errichtet wird, sollte in diesem Frühjahr von der BAAG geräumt werden. Das Land Berlin hat jedoch noch immer kein Einvernehmen zum Neubau einer ca. sieben bis acht Mio. DM teuren Ersatzanlage gefunden, die von den Schießsportlern, dem Bezirk und der Senatssportverwaltung mit Verweis auf das Sportförderungsgesetz gefordert wird. Deshalb besteht nun nicht nur die Gefahr, dass die Fördergelder in Höhe von 1,5 Mio. DM verfallen, sondern auch, dass die Sportler mangels Alternativen vorerst weiterhin in der Anlage verbleiben müssen. Das widerspricht hingegen wegen des Lärms den Interessen benachbarter Einrichtungen, so dass dringend eine Lösung gefunden werden muss.


Portrait

The little Oscar goes to...
Wolfgang Reinecke, Optik-Designer aus Adlershof


In Lichtgeschwindigkeit hatte sich im vergangenen Monat die Neuigkeit verbreitet, dass ein Forscher aus Adlershof einen Hollywood-Oscar gewonnen habe. »Nein, ich habe keinen Oscar gewonnen«, wehrt dagegen der Gegeinte ab. Wenn Dr. Wolfgang Reinecke die Geschichte dann richtig erzählt, muss er schmunzeln. Stolz sieht er aus. Und dazu hat er auch jeden Grund. Denn wenngleich Reinecke nicht den klassischen Oscar gewonnen hat, so wurde der Unternehmer aus Adlershof dennoch von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences in Los Angeles ausgezeichnet: mit dem »Technical Achievement Award«, einem nahen Verwandten des Oscars.


Das kleine goldene Männchen

Parallel zu den Film-Oscars vergibt die Academy in jedem Jahr auch Auszeichnungen für technische Errungenschaften, die der Filmindustrie zugute kommen. Ausgezeichnet werden Personen, die maßgeblich an der Entwicklung dieser Produkte beteiligt waren. Diese Preiskategorie ist gestaffelt: Der »Sieger« erhält einen echten Oscar, eine der begehrten Statuetten. Der Zweitplatzierte eine Oscar-Plakette. Und der Dritte ein Zertifikat, den »Technical Achievement Award«, den Reinecke sich in diesem Jahr mit dem Deutschen Horst Linge von der Firma ISCO-OPTIC und dem Amerikaner Glenn M. Berggren teilt. »Das ist sozusagen die Bronze-Medaille«, sagt Reinecke und freut sich wieder. Denn auch auf diesem Zertifikat befindet sich dieses kleine goldene Männchen, das ihn so zum Schmunzeln bringt. Die Preisverleihung fand am 3. März im Rahmen einer Gala im Regent Beverly Hills Wilshire Hotel in Beverly Hills/Kalifornien statt.


Ein Preis für optisches Design

Für seinen Preis hat Reinecke einiges getan. Er ist Optik-Designer, einer von nur ca. 120 in ganz Deutschland. Optik-Designer beschäftigen sich mit dem Entwurf, der konkreten Auslegung, der Optimierung, der Bewertung und der praxisgerechten Fertigbarkeit optischer Systeme. Reinecke berechnet die Parameter der Systeme, wie Radien, Abstände, Dicken sowie die Material-Daten der Linsen und anderer optischer Elemente, wie Spiegel und Prismen. Zu seinem Repertoire gehören u. a. Endoskope für die minimal-invasive Chirurgie, endoskopische Wärmebildkameras, anamorphotische Systeme für Breitwandprojektionsverfahren Cinemascope, Laserobjektive sowie Zoom- und Vario-Objektive. Auftraggeber sind die optische Industrie, Technische Hochschulen und Universitäten. Dabei gibt der Kunde die Aufgabenstellung in Form von Spezifikationen, die die Leistungsmerkmale des optischen Systems beinhalten, vor. Reinecke tüftelt anschließend am Computer an der Realisierbarkeit dieser Anforderungen. Seine Berechnungen bilden dann die Grundlage für die Herstellung der Objektive.


Steigerung der Abbildungsqualität

Eine seiner Berechnungen führte zur Entwicklung der ISCO Ultra-Star Plus-Objektive im Auftrag der ISCO-OPTIC GmbH aus Göttingen, für die Reinecke jetzt gemeinsam mit Linge (Forschung und Entwicklung) und Berggren (Konzept) ausgezeichnet wurde. Die Academy verleiht den Technical Achievement Award nur für technische Leistungen, die sich bereits am Markt bewährt haben.

Die von Reinecke berechneten ISCO Ultra-Star Plus-Objektive für 35mm-Film im Brennweitenbereich von 25-95mm sorgen bei Filmprojektionen für 50 % mehr integrale Helligkeit im Bild. Am besonders kritischen Rand wurde die Helligkeit um bis zu 20 % verbessert, und das bei gleichzeitiger Steigerung der Abbildungsqualität, die sich besonders im Randbereich auswirkt. In seiner Oscar-Urkunde heißt es: »Das einzigartige Optik-Design der Ultra-Star-Plus-Projektionsobjektive erreicht eine noch nie da gewesene Gleichförmigkeit der Beleuchtung, verbunden mit einem beachtlichen Anstieg der Helligkeit.« Das Bild ist jetzt dank der neuen Objektive bis zum Rand hin gleichmäßig scharf. »Ein völlig neues Seherlebnis!«, freut sich da der Miterfinder.

Fünfzehn Jahre lang war Reinecke Mitarbeiter im Zentralinstitut für Optik und Spektroskopie der Akademie der Wissenschaften der DDr, bis er sich 1994 im Innovations- und GründerZentrum (IGZ) mit seinem Ingenieurbüro für Optik-Entwicklung selbständig machte. Wolfgang Reinecke ist sein bester und einziger Mitarbeiter. Denn neben der Virtuosität am Computer und den technischen Detailkenntnissen gehört zum Beruf des Optik-Designers vor allem Erfahrung. In den Jahren hat Reinecke dabei schon allerlei erlebt. Zu seinen kritischsten und aufwendigsten Projekten gehörte die Entwicklung eines Zoom-Aufnahmeobjektivs mit 24 Linsen im Telebereich mit hoher Öffnung. Zu seinen schönsten Erlebnissen zählt jetzt wohl das kleine goldene Männchen auf seiner Urkunde.


Kontakt:
Dr.-Ing. Wolfgang Reinecke
Tel.: 6392 - 6335


Bericht

Kompetenznetze Optische Technologien
OpTecBB erfolgreich im Bundeswettbewerb des BMBF


Der Optec-Berlin-Brandenburg (OpTecBB) e. V., ein Zusammenschluss von Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Verbänden aus der Region Berlin/Brandenburg mit Geschäftsstelle beim Max-Born-Institut in Adlershof, gehört zu den insgesamt sieben Siegern des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgelobten Wettbewerbes für Kompetenznetze Optische Technologien.

Der Zusammenschluss wurde eigens für den Wettbewerb gegründet. Er besteht zur Zeit aus 36 Firmen, 19 wissenschaftlichen Einrichtungen, 6 Verbänden, Organisationen und Banken sowie 2 persönlichen Mitgliedschaften. Bei den beteiligten Großunternehmen handelt es sich u. a. um Siemens AG, Schering AG und Infineon Technologies AG. Zu den Mitgliedern gehören aber auch viele kleine Unternehmen, die meisten mit Sitz in Adlershof. Vorstandsvorsitzender ist der Direktor des MBI, Professor Ingolf Hertel.

Ziel des Verbundes ist es, die vielfältigen Aktivitäten im Wissenschaftsbereich und in der Industrie zu vernetzen und die Vorteile der Kooperation zur Weiterentwicklung der Wirtschaft der Region zu nutzen. Der Senator für Wirtschaft und Technologie, Wolfgang Branoner, würdigte in einer Pressemitteilung den Erfolg des Verbundes: »Ohne den beispielhaften Einsatz der Professoren Ingolf Hertel und Wolfgang Sandner vom MBI, die die Federführung für die Vereinsgründung übernommen haben, wäre der Berliner Erfolg kaum denkbar.« Branoner kündigte an, dass die als Schlüsseltechnologie geltenden optischen Technologien künftig eine noch höhere Priorität in der Technologiepolitik des Landes Berlin genießen werden. Auch das Bundesministerium hat für den kommenden Herbst ein entsprechendes Rahmenprogramm mit Fördermitteln im Sinne eines neuen technologischen Schwerpunktes vorgesehen.

Die für Technologiepolitik in der Senatsverwaltung für Wirtschaft und Technologie zuständige Staatssekretärin, Dr. Gisela Meister-Scheufelen, sieht in dem Zusammenschluss eine Chance für Berlin von erheblicher Tragweite, vor allem für Start-ups. Sie betonte, dass die optischen Technologien, d. h. die Technologien zur Erzeugung, Verstärkung, Formung, Übertragung, Messung und Nutzbarmachung von Licht sowie deren naturwissenschaftliche Grundlagen, die Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts schlechthin werden könnte. Dabei verwies sie auf die Umsatzsteigerung von 30% im Optik-Bereich im vergangenen Jahr allein in Adlershof.

in Kürze

Neues Verbundprojekt Nano-Optik gestartet


Die Berliner Elektronenspeicherring-Gesellschaft für Synchrotonstrahlung mbH - BESSY in Adlershof hat sich mit sieben Unternehmen und drei weiteren Forschungsinstituten zum Verbundprojekt Nanometer-Optikkomponenten zusammengeschlossen. Das auf drei Jahre konzipierte Projekt hat einen Finanzrahmen von 6 Mio. DM und wird zu 74 % durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Projektträger ist der Verein deutscher Ingenieure (VDI). Ziel des Verbundprojektes ist es, hochgenaue optische Komponenten zur Aufbereitung und Nutzung der bei BESSY produzierten hochbrillanten Synchrotronstrahlung zu fertigen.

Synchrotronstrahlung wird als ein analytisches Werkzeug in einem sehr breiten wissenschaftlichem Bereich eingesetzt. Sie hat den Vorteil der hohen Intensität, die über einen wei-ten Spektralbereich verfügbar ist und die aus einem sehr kleinen Fleck gerichtet in einem sehr kleinen Raumwinkel abgestrahlt wird. Der Physiker bezeichnet diese Eigenschaften als Brillanz. Damit die an der Synchrotronstrahlungsquelle vorhandenen Auflösungseigenschaften für Experimente gut ausgenutzt werden können, wird das Licht in den Strahlrohren mit Monochromatoren aufbereitet, indem es über verschiedene Spiegel und optische Gitter geleitet wird. Die Qualität dieser optischen Komponenten ist für die Erhaltung der Brillanz entscheidend. Weil die Qualität jedoch durch den gegenwärtigen Entwicklungsstand der Technologie begrenzt ist, arbeitet der Verbund jetzt unter Federführung von BESSY daran, optische Komponenten zu erhalten, die genauer als die derzeit machbaren sind (Formabweichungen von unter einem Nanometer).


Portrait

Hauptquartier: Adlershof
RÖNTEC feiert 10jähriges Bestehen


Im Hauptquartier der RÖNTEC GmbH in der Schwarzschildstraße 12 hängt eine Weltkarte, gespickt mit etlichen Nadeln. Die einfachen Nadeln markieren die Standorte der Vertreter von RÖNTEC-Geräten: Jerusalem, Singapur, Moskau, Madrid, Taipeh, Tokyo, Canberra. Die Nadeln mit den Fähnchen dagegen kennzeichnen die Standorte der Niederlassungen: Paris, Liverpool, Boston/Massachusetts. Am 28. Mai blickt die Firmenleitung im Rahmen eines Festkolloquiums auf zehn erfolgreiche Jahre zurück.


Zum Jubiläum ein Rückblick

Die RÖNTEC GmbH hat es seit ihrer Gründung 1991 weit gebracht. Inzwischen existiert eine ganze RÖNTEC-Gruppe: neben der RÖNTEC GmbH die RÖNTEC Holding AG sowie die INTAX GmbH, alle mit Sitz in Adlershof. 1991 hat der ehemalige Akademie-Mitarbeiter Thomas Schülein, heute Geschäftsführer der RÖNTEC GmbH und Vorstand der RÖNTEC Holding AG, gemeinsam mit zwölf Kollegen mit der Entwicklung, Fertigung und Vermarktung energiedispersiver Röntgenspektrometer (EDX) für die Materialanalyse begonnen. Als Zusatzgerät am Rasterelektronenmikroskop (REM) können EDX-Spektrometer die Zusammensetzung unterschiedlichster Materialproben im Mikrometerbereich analysieren.

In den Jahren nach der Gründung entwickelt und fertigt die RÖNTEC GmbH eine Reihe sehr erfolgreicher Geräte, u. a. den UHV Dewar Detektor für die Detektion von Röntgenstrahlung sowie das RÖNTEC EDWIN, ein EDX-System mit Windows-Anbindung. 1996 zieht die Firma nach Adlershof.


Marktführer für EDX-Spektrometer

Ein Jahr später gelingt mit der Einführung des XFlashâ-Detektors der Durchbruch. Im Vergleich zu herkömmlichen Detektoren erreicht der XFlashâ eine zehnfach höhere Verarbeitungskapazität und muss nicht mit flüssigem Stickstoff gekühlt werden. Die RÖNTEC GmbH wird Marktführer für EDX-Spektrometer in Deutschland. Es entstehen die Tochterunternehmen in England, Frankreich und den USA. Mit der Gründung der INTAX GmbH 1999 erhält die Firmengruppe ein zweites Standbein. INTAX spezialisiert sich auf die Entwicklung, die Fertigung und den Vertrieb von Röntgenfluoreszenz-Spektrometern, wie sie z. B. bei Analysen an Kunstgegenständen zum Einsatz kommen. Im gleichen Jahr geht das Element-Imaging-System RÖNTEC MultiMax in die Serienfertigung.


MultiMax – ein Gerät der Superlative

Der MultiMax ist nicht nur vom Namen her ein Gerät der Superlative. Das System erzeugt am REM so genannte Element-Maps, die mittels Farbcode Aufschluss über die Verteilung bestimmter chemischer Elemente einer Probe geben. Das Gerät benötigt nur noch einen Bruchteil der für herkömmliche Verteilungsbilder erforderlichen Zeit. Während die Erzeugung eines Eisenmaps mit den konventionellen Systemen bisher 100 Minuten dauerte, sind es jetzt mit dem MultiMax nur noch zehn. Dabei bestechen die Bilder durch ihre Qualität und Tiefenschärfe.

Diese enorme Zeitersparnis hat ihren Ursprung im XFlashâ-Detektor, der neben Software und Steuergerät Teil des MultiMax-Systems ist. Mit einer Durchsatzrate von 400.000 Impulsen pro Sekunde kann er im Gegensatz zu herkömmlichen Detektoren ein Vielfaches an Röntgenquantenemissionen verarbeiten.
Und das funktioniert so: Der MultiMax wird an das REM angeschlossen. Im REM rastert der Elektronenstrahl über die Probe (z. B. ein Gestein oder eine Asbestfaser) und regt das Material dabei Mikrometer für Mikrometer an. Die als Reaktion darauf ausgesendeten Röntgenstrahlen werden als Impulse vom Detektor aufgenommen und in elektrische Signale umgewandelt, die durch die nachgeschaltete Software ausgewertet werden. Der MultiMax erkennt und analysiert dabei alle Elemente des Periodensystems von Natrium bis Uran.

Zum Einsatz kommt der MultiMax vor allem in der Automobil- und Baustoffindustrie, der Kriminalistik, aber auch im geologischen und kunsthistorischen Bereich sowie in der Meteoritenforschung findet er Verwendung. Dort gibt er z. B. Rückschlüsse auf die Entstehung des Sonnensystems und die Entwicklung planetarer Körper.


Kontakt:
Gabriele Mäurer, Marketing
Tel.: 6709 - 9050
e-mail : maeurer@roentec.de


Humboldt-Universität

Innovationsforum 2001
Unternehmen stellen ihre technischen Errungenschaften vor


Nach den großen Erfolgen in den vergangenen beiden Jahren holt das Institut für Informatik der Humboldt-Universität zu Berlin auch in diesem Jahr wieder Unternehmen zu einem Innovationsforum nach Berlin. Auf der Eröffnungsveranstaltung Ende April sprach neben dem Institutsleiter und Initiator der Veranstaltung, Professor Miroslaw Malek, auch Lars Rövekamp von der Jamba!AG. Thema: »Erfolgsfaktoren im Mobile Internet«.

Insgesamt werden sich im wöchentlichen Rhythmus 14 der innovativsten High-Tech-Unternehmen Deutschlands vorstellen, über ihre Entstehung berichten und ihre Ideen und Produkte präsentieren. Im Anschluss an die Vorträge sollen die Studenten in Einzelgesprächen die Gelegenheit erhalten, die Experten »in die Mangel zu nehmen«, so Peter Ibach vom Institut. »Die Studenten sollen einen Blick dafür bekommen, ob ihre Forschung in der Praxis umsetzbar ist«, so Ibach weiter. Das Forum soll den Studenten Anregungen vermitteln und Wege zur Verwirklichung ihrer eigenen Ideen aufzeigen. Studenten haben dabei die Möglichkeit, im Rahmen des Studium Generale einen Schein zu erwerben.

Neben den Studierenden aller Hochschulen und jeder Fachrichtung sind aber auch diejenigen Unternehmer eingeladen, die es schon geschafft haben. Zu den Höhepunkten gehören u. a. die Roadshow der Firma Microsoft im Mai sowie die 3-D-Applikationen für E-Business der echtzeit AG im Juni.

Die Abschlussveranstaltung zum Thema »Kommunikations- und Interaktionsdesign« wird die DaimlerChrysler AG am 18. Juli bestreiten.


Info:
Tel.: 2093 - 3028


Termine Innovationsforum Mai 2001:

02.05. »Microsoft.NET Uni Roadshow«
(Hans Brender, Microsoft)

09.05. »Das zweite Kapitel der Internet Revolution«
(Prof. Dr. F. Leymann, IBM Deutschland Entwicklung GmbH)

16.05. »Kundenspezifische Anwendungslösungen – ohne Programmierung«
(K. Noack, Scopeland Software GmbH)

23.05. »TeleObserver – die Genesis eines High-Tech-Produktes«
(Dr. Michael Weber, DResearch GmbH)

30.05. »Bridging the Gap – Architekturmuster für Internetanwendungen auf CORBA«
(Dr. G. Müller-Pröfrock, Tec@spree GmbH)
Zeit: 15.00 Uhr c.t.
Ort: Rudower Chaussee 25, Haus 3, Großer Hörsaal 001


Vorschau:

06.06. eCrypt encryption technologies AG
13.06. LuraTech GmbH
20.06. echtzeit AG
27.06. ARS NOVA Software GmbH
04.07. Siemens AG
11.07. Eckmann Telindus GmbH
18.07. DaimlerChrysler AG


Humboldt Universität

Adlershof goes Mitte
Ausstellung im Foyer Unter den Linden


»Wilhelm in Mitte, Alexander in Adlershof?« fragte in der Februar-Ausgabe des »Campus Adlershof« skeptisch ein Student und spielte damit auf die in manchen Kreisen befürchtete Spaltung infolge der räumlichen Trennung der Humboldt-Universität zu Berlin an. Dabei hat das gegenseitige Unwissen der Geistes- und Naturwissenschaftler vom jeweiligen Tun des anderen eine lange Tradition. Um Adlershof als Campus der naturwissenschaftlichen Institute in das Bewusstsein der Masse der Studenten im Hauptgebäude Unter den Linden zu rücken, zeigt die Humboldt-Universität zu Berlin gemeinsam mit der WISTA-MANAGEMENT GMBH, der BAAG Berlin Adlershof Aufbaugesellschaft mbH und der Initiativgemeinschaft Außeruniversitärer Forschungseinrichtungen in Adlershof IGAFA e.V. im Foyer des Hauptgebäudes eine Ausstellung. Eröffnet wird die Präsentation am 8. Mai um 10 Uhr von Vizepräsident Hans Jürgen Prömel. Auch Professor Rolf Scharwächter, Generalbevollmächtigter von Berlin Adlershof, Professor Ingolf Hertel, Sprecher der IGAFA e. V. und Jens Krause, Geschäftsführer der BAAG, werden anwesend sein, um die Studierenden der Humboldt-Universität für den Standort Adlershof zu begeistern.

Das Foyer Unter den Linden 6 ist für die Öffentlichkeit werktags von 6.00 bis 22.00 Uhr sowie samstags von 6.00 bis 16.30 Uhr zugänglich. Die Ausstellung läuft bis zum 9. Juni. Info: Dr. Christine Titel, Tel.: 2093 - 2332 .


Serie

Straßen – Namen (3): Abram Joffe (1880-1960)
Serie zu den Namensgebern der Straßen in Adlershof


Am 24. April enthüllte der Nobelpreisträger Professor Zhores Alferov aus St. Petersburg ein neues Straßenschild: Abram-Joffe-Straße steht nun auf der Emaille im Adlershofer Nordgelände. Die neue Abram-Joffe-Straße geht als Verlängerung der Johann-Hittorf-Straße in nord-östlicher Richtung von der Max-Born-Straße ab. Doch wer war Abram Joffe?

Abram Joffe wurde 1880 in der Ukraine als Sohn eines jüdischen Bankangestellten geboren. Er studierte Physik und promovierte 1905 bei Wilhelm Conrad Röntgen in München mit »summa cum laude«.

1915 habilitierte Joffe sich an der Petrograder Universität. Drei Jahre später, im Jahre 1918, gründete er das Physikalisch-Technische Institut (PTI) in Leningrad, das vor allem durch seine Arbeiten auf dem Gebiet der Festkörperphysik berühmt wurde. Bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten pflegte Joffe enge Kontakte nach Deutschland, besonders nach Berlin.

Im Jahre 1928 wurde Joffe auf Vorschlag von Walther Nernst, Max Planck und Max von Laue zum Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften gewählt. In dem handschriftlich von Nernst verfassten Antrag heißt es unter anderem: »Von sehr erheblicher Bedeutung sind die Kategorien von Arbeiten geworden, die ihn in die Reihe der führenden Physiker unserer Zeit gebracht haben: 1. Untersuchungen über die elektrische Leitfähigkeit reiner Krystalle; 2. Festigkeit von Krystallen; 3. Durchschlagsfestigkeit von Isolatoren.«

Im gleichen Jahr wurde Joffe auch Mitglied der Göttinger Akademie. Wenige Tage nach der faschistischen Pogromnacht im November 1938 erklärte er mit einem handschriftlichen Brief an Max Planck, seinerzeit »Sekretar« der Preußischen Akademie, seinen Austritt. Gleichzeitig trat er aus der Göttinger Akademie aus.

Nach dem Krieg holte der Antisemitismus Joffe auch in Rußland ein: 1950 wurde er im Zuge der durch Stalin geschürten anitisemitischen Aktionen als Institutsdirektor abgesetzt. Joffe konnte jedoch in Leningrad das Institut für Halbleiterphysik gründen, welches später wieder im PTI aufging.

Auch in dieser Zeit riss die Verbindung zu Deutschland nicht ab. Während die Göttinger Akademie der Wissenschaften seine Mitgliedschaft schon 1946 erneuert hatte, erinnerte sich die Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin als Rechtsnachfolger der Preußischen Akademie erst 1956, nach der Rehabilitierung der jüdischen Wissenschaftler in der Sowjetunion, an Joffe und trug ihm die Wiederaufnahme der Mitgliedschaft an.

Aus Joffes Schule gingen die meisten führenden russischen Physiker hervor, darunter die Mehrzahl der russischen Nobelpreisträger auf dem Gebiet der Physik und Chemie: Kapiza, Landau, Tamm, Semenov und Alferov, der jetzt den Namenszug seines Lehrers enthüllte. Zur Festveranstaltung aus Anlass des 100. Geburtstages von Max Planck im Jahre 1958 besuchte Joffe Berlin das letzte Mal. Er traf dabei mit so bedeutenden früheren Berliner Wissenschaftlern wie Hahn, von Laue, Lise Meitner, Volmer und Hertz zusammen. Anläßlich einer Feierstunde im Magnus-Haus der Physikalischen Gesellschaft übergab er einen Teil der Privatbibliothek von Planck, die nach dem Zweiten Weltkrieg in die Sowjetunion gebracht worden war.

Abram Joffe starb 1960. Zwischen dem seit 1968 nach ihm benannten PTI in St. Petersburg und verschiedenen Berliner Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Betrieben gibt es seit langem enge Kooperationen. Die Entwicklung von Höchstfrequenz-Bauelementen, Halbleiterlasern und Nanostrukturen wären ohne die bahnbrechenden Arbeiten von Joffes Schüler Zhores Alferov, seit 1987 Direktor des Joffe-Instituts, nicht denkbar. Alferov würdigte die Benennung der Straße nach seinem Lehrer als »Symbol für die Freundschaft zwischen Deutschland und Rußland«. Er freute sich besonders, dass die Abram-Joffe-Straße von der Max-Born-Straße abzweigt: schließlich waren die zwei Forscher gut befreundet.

Prof. Dr. habil. Klaus Thiessen


Aktuelles

Neue Hautkrebsdiagnostik mit Femtosekundenlaser
Physiker aus Adlershof schufen Grundlagen für Früherkennungsverfahren


(MBI) Der schwarze Hautkrebs (malignes Melanom) hat eine der höchsten Zunahmeraten und ist einer der bösartigsten Tumore überhaupt. In fortgeschrittenen Stadien kommt er häufig einem Todesurteil gleich. Früherkennung ist deshalb von herausragender Bedeutung. Doch sind die bisher gängigen Diagnostikmethoden gerade für eine Früherkennung nach Ansicht der Experten nicht zufriedenstellend.

Das könnte sich bald ändern. In mehrjähriger Forschungsarbeit haben Physiker des Max-Born-Insitutes (MBI) und Mediziner der Dermatologischen Klinik der Ruhr-Universität Bochum die Grundlagen für ein neues, nicht invasives Verfahren der Krebserkennung erforscht, dessen Herzstück ein Femtosekundenlaser ist. Mit diesem Laser ist es möglich, das entartete Gewebe selbst im frühesten Entstehungsstadium mit hoher Sicherheit zu identifizieren. Der Diagnosevorgang beruht darauf, dass das kranke Gewebe durch eine genau dosierte Laseranregung zu einem charakteristischen ultraschwachen Leuchten gebracht wird. Dabei kann – wie Dr. Dieter Leupold, Projektleiter im MBI, erklärt – durch die von ihm verwendeten extrem kurzen Laserimpulse zwischen gutartigen Pigmentkonzentrationen und dem malignen Melanom unterschieden werden. Der Unterschied, sozusagen die »Antwort« des Hautgewebes, bildet sich in Form eines charakteristischen Spektrums ab.

Nachdem die Grundlagenuntersuchungen zunächst mit Laboraufbauten an den ortsfesten Femtosekundenlasern des MBI-Applikationslabors stattgefunden hatten, wollen die Forscher nun zusammen mit zwei mittelständischen Berliner Unternehmen ein mobiles Diagnostikgerät entwickeln, um diesem Früherkennungsverfahren den Weg in die klinische Anwendung zu ebnen. Die Geräteentwicklung hat die in Adlershof ansässige Firma LTB Lasertechnik Berlin GmbH in Zusammenarbeit mit der Elektronikfirma Becker & Hickl GmbH Berlin übernommen.

Das Vorhaben wird gefördert von der TSB Technologiestiftung Berlin.

Kontakt:
Dr. Dieter Leupold
Tel.: 6392 - 1340
e-mail : leupold@mbi-berlin.de


in Kürze

Brennpunkt »Recht im High-Tech-Bereich«


Am Dienstag, dem 22. Mai informiert die Rechtsanwaltskanzlei Wendler Tremml von 16.00 bis 19.00 Uhr im Pasteur-Kabinett in der Rudower Chaussee 17 über folgende Themen: »Brennpunkt Recht – Überblick über die neuesten Entwicklungen« (RA Walch), »Klassische Fallstricke bei der Vertragsgestaltung im High-Tech-Bereich« (RA Dr. Karger) und »Versicherungen zur Absicherung von Haftungsrisiken im High-Tech-Bereich« (Detlef Milkereit, Olaf Genuth).

Informationen unter Tel.: 2804 - 6360


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Golfen als Breitensport


»Golfen für Jedermann«, im Adlershofer Nordgelände auf dem öffentlichen Übungsplatz ist das möglich. Zu fairen Preisen kann jeder Interessierte auf dem ca. sechs Hektar großen Gelände den Schläger schwingen; eine Clubmitgliedschaft ist nicht erforderlich. Trotzdem hat der 1993 gegründete Golf-Spiel-Verein Albatros e. V., der auf dem Platz spielt, inzwischen mehr als 200 Mitglieder, die sich spielerisch mit dem oft als elitär geltenden Sport auseinandersetzen. Anfängern bietet der Verein regelmäßig Schnupperkurse. Nächster Einführungstermin ist Samstag, der 12. Mai um 10.00 Uhr. Kosten pro Teilnehmer: 50 DM. Am 24. Mai findet ab 11.00 Uhr ein Vatertags-Golf-Frühschoppen mit Musik statt. Der Platz ist täglich ab 10.00 Uhr bis zur Dunkelheit geöffnet.

Informationen unter Tel.: 67 01 24 21 oder im Internet: www.go-4-golf.de


Veranstaltungen

Unternehmer im Dialog
Veranstaltungsreihe bietet neue Kommunikationsplattform


Wie werde ich Unternehmer? Welche Fehler kann ich vor allem in der Anfangsphase machen und noch besser: wie vermeiden? Wer hilft bei der Erstellung eines Businessplans? Wie sichere ich meine Produkte rechtlich ab? All diesen Fragen widmet sich eine neue Vortragsreihe in Adlershof. Sie beginnt am Mittwoch, dem 23. Mai mit dem Referat von Dipl.-Ing. Michael Thierschmann zum Thema »Erfolgreich günden«. Thierschmann selbst gründete vor einigen Jahren die Firma Luratech GmbH und berichtet nun von seinen zahlreichen Erfahrungen.

Träger des vor allem an Existenzgründer und Jungunternehmer gerichteten Projektes sind die Investitionsbank Berlin (IBB), die Wirtschaftsjunioren Berlin (WJB) sowie die WISTA-MANAGEMENT GMBH. Die Vorträge verstehen sie als Starthilfe und Unterstützung für den Unternehmeralltag. Nach den Vorträgen besteht bei einem Glas Wein die Möglichkeit zum Austausch von ganz persönlichen Tricks und Kniffen.

Weil erfahrungsgemäß nach einer solchen Veranstaltung noch immer Fragen offen bleiben, bietet die IBB als völlig neues Format ein Nachgespräch an. Termin ist jeweils der Dienstag der Folgewoche in der Zeit zwischen 15.00 und 19.00 Uhr (Rudower Chaussee 17, Raum 321).

Die zweite Folge der Veranstaltung findet am 6. Juni statt und widmet sich dem Businessplan. Damit unterstreichen die Referenten Dr. Lutz Mackebrandt und Sven Dübbers von der CMS Unternehmensberatung AG die Bedeutung des Businessplanes in den verschiedenen Phasen der Finanzierung als Entscheidungsgrundlage der Förderungsgeber, Risikokapitalgeber und Banken. Jene stellen zwei Wochen darauf die Kriterien dar, die aus ihrer Sicht für die finanzielle Unterstützung eines Projektes ausschlaggebend sind.


Termine 2001:

23.05. Erfolgreich gründen
M. Thierschmann, Luratech GmbH

6.6. Businessplan
CMS Unternehmensberatung AG

20.6. Finanzierung
Gbb Beteiligungs AG; Volksbank

18.7. Unternehmensstrategie/Marketing
ADVA AG; Armin Deboelles

5.9. Gewerblicher Rechtsschutz
Deutsches Patent- und Markenamt; Patentanwalt Jürgen D. Hengelhaupt

19.9. Betriebsorganisation
Werkstatt für Innovationen

10.10. Personal
HRblue GmbH

24.10. Recht
Dr. Martin Weimann, RA


Beginn: 17.00 Uhr
Ort: Rudower Chaussee 17, Newton-Kabinett
Info: Tel.: 6392 - 2213


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Informationsveranstaltung über internationale Märkte


Am Dienstag, dem 15. Mai um 16 Uhr stellt die WISTA-MANAGEMENT GMBH gemeinsam mit der BAO BERLIN International GmbH, einer Tochtergesellschaft der IHK, »Angebote für kleine und mittlere innovative Unternehmen in Berlin Adlershof zur Erschließung neuer internationaler Märkte« vor. Die BAO BERLIN wird sich im Rahmen dieser Veranstaltung u. a. als offizielle Beratungsstelle für Unternehmen, die sich für öffentliche Aufträge interessieren, präsentieren. In Vorträgen und Diskussionen wird es um die Möglichkeiten der Teilnahme an internationalen Messen und Delegationsreisen gehen. Weiter werden das Außenwirtschaftsförderungsprogramm »Neue Märkte erschließen« sowie die Arbeit des Internationalen Büros dargestellt.

Rudower Chaussee 17, Einstein-Kabinett
Anmeldung unter Fax: 6392-2204 oder EMail: gorny@wista.de


 

Veranstaltungen und Termine

Mai 2001

Impressum

Herausgeber :
WISTA-MANAGEMENT GMBH
Rudower Chaussee 17
12489 Berlin

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Verantwortlich : Dr. Peter Strunk
Redaktion : Lisa Jani
Tel.  : 030 6392-2213
FAX  : 030 6392-2236
email : pr@wista.de

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Druck : Druckerei Thiebach

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