Page 11 - Adlershof Journal Jan/Feb 2015
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Innovative Lichtbehandlung

So ist das auch bei der vor 14 Jahren gegründeten Lumics GmbH. Sie gilt als Technologieführer auf dem kleinen, aber feinen Feld medizinischer Diodenlaser, was sie unter anderem mit dem extrem kompakten und leistungsstarken Diodenlaser beweist, der für den Innovationspreis nominiert war. „Wir haben uns riesig gefreut, dass unsere Arbeit auf diese Weise honoriert wurde“, sagt Geschäftsführer und Mitgründer Nils Kirstaedter. „Das befördert auch die Verbreitung der neuen Technologie.“ Das Besondere an ihr: Der Diodenlaser arbeitet mit der Wellenlänge von 1940 nm bei einer Leistung von 10 Watt – das ist weltweit einmalig. Dazu benötigt die Optik eine Glasfaser mit nur 200 μm Durchmesser, was etwa dreimal so dick wie ein menschliches Haar ist.

Damit wird klar, weswegen besonders Chirurgen damit schonende minimalinvasive Eingriffe vornehmen können. Etwa, um mit dem Laserlicht zielgenau krankhaftes Gewebe zu entfernen, ohne dass tiefer liegendes gesundes Gewebe geschädigt wird, oder auch um Krampfadern zu veröden, indem die Faser in diese eingeführt wird und mit dem Laserlicht Eiweiße verschmolzen werden, wodurch die Aussackungen verschlossen werden.

Das ist weit weniger schmerzhaft, als die krankhaften Venen herauszuschneiden. Mit der innovativen Lichtbehandlung ist der Patient wieder in ein bis zwei Tagen auf den Beinen. „Grob vereinfacht, kann so mit einem einzigen Eingriff geschnitten und die Wunde versorgt werden“, erklärt der Chef des 23 Mitarbeiter starken Teams.

Er geht davon aus, dass in fünf Jahren die Diodenlaser aus Adlershof einige etablierte Lasertechnologien in den Hintergrund drängen werden. „Ohne die tollen Kooperationsmöglichkeiten hier am Standort, insbesondere mit dem Ferdinand-Braun-Institut (FBH), wäre diese Entwicklung wohl kaum möglich gewesen“, lobt Kirstaedter. Was er nicht sagt: Wohl auch kaum ohne seinen Einsatz, der dem Familienvater wenig Zeit für Hobbys lässt. Ausnahme: „Ich komme mit dem Fahrrad zur Arbeit, das ist Teil meines täglichen Abschaltprogramms. Und ich spiele Tennis – ohne diesen Ausgleich wäre der Job kaum zu machen.“

Von Chris Löwer

www.picoquant.com
www.lumics.com

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