Page 6 - Adlershof Journal Jan/Feb 2015
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TITELTHEMA
Adlershof: Experimentierfeld für Lichtgestalten

Schon seit den 1960er-Jahren heben Forscher und Entwickler in Adlershof technologische und wirtschaftliche Potenziale des Lichts. Aktuell treiben über ein halbes Dutzend universitärer und außeruniversitärer Institute optische und photonische Forschung voran. Rund um diese wissenschaftlichen Leuchttürme haben sich gut 70 Hightechunternehmen angesiedelt, deren Geschäftsmodelle sich um das Werkzeug Licht in allen seinen Facetten drehen.

Breites Laserspektrum in Adlershof

Eine US-Erfindung sorgte 1960 für Diskussionsstoff unter Wissenschaftlern in aller Welt: der Laser. Kaum ein Jahr später beobachtete ein Adlershofer Team um den Meteorologen Kurt Lenze den Lasereffekt mit eigenen Augen. Mithilfe eines Rubinstabes hatte Lenze am Institut für Optik und Spektroskopie den ersten „sozialistischen” Feststofflaser gebaut.

Laserforschung ist bis heute eine Konstante am Lichtstandort Adlershof. Gut 53 Jahre und eine Wiedervereinigung nach Lenzes lasertechnischer Pioniertat wimmelt es hier von Instituten und Unternehmen, die Lasertechnik in allen erdenklichen Varianten entwickeln und vermarkten.

Wobei Rubinlaser längst Geschichte sind. Heute liefern Adlershofer Firmen eine stetig wachsende Palette an. Diodenlaser der Unternehmen Advanced Laser Diode Systems, Direct Photonics oder eagleyard Photonics. Nd:YAG-Pulslaser und diodengepumpte Festkörperlaser von KOMLAS, CO2-Laser und Er:Yag Laser von Limmer Laser. Die Aufzählung ist nur ein kleiner Auszug des Spektrums.

Die Vielfalt ist nötig, da sich das gebündelte, hochenergetische Licht über viele Branchen hinweg zum Fortschrittsmotor entwickelt hat. Autohersteller und Zulieferer nutzen zum Schneiden und Schweißen von Metall andere Laser als Ärzte bei Augenoperationen, als Anwender aus Mikrosystemtechnik, Unterhaltungselektronik oder aus der Mess- und Prüftechnik. Mit der Vielfalt der Anwendungen und der Einsatzintensität verändern sich die Ansprüche. Das gilt sowohl für die immer präzisere Auffächerung der Wellenlängen als auch für den Trend zu mehr Energieeffizienz und zur Miniaturisierung. Letztere stellt hohe Anforderungen an die Kühlung und hochpräzise Positionierung der Strahlquellen sowie an die Qualität der eingesetzten Dioden.

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