Page 10 - Adlershof Journal September/Oktober 2018
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UNTERNEHMEN
Produzieren für
Ende und Anfang
Bürogebäude, Produktionshalle, Besprechungsräume, Unter dem Schlagwort Serienauslauf übernimmt die
Umkleiden für die Beschäftigten – alles ist neu am EBK Krüger GmbH & Co. KG die Fertigung von Artikeln –
neuen Standort der EBK Krüger in Adlershof. Motorteile oder mechanoelektrische Baugruppen wie
Nur die Produktionsanlage nicht, die gerade in der Relais –, die für nicht mehr produzierte Fahrzeugmodelle
oder Maschinen bis zu deren Lebensende vom Hersteller
großen Halle in Betrieb genommen wird. Doch das hat noch für einige Jahre bis Jahrzehnte lieferbar sein müssen.
System. Denn alte Anlagen bei Siemens, Bosch & Co. Weil dort die räumlichen und personellen Kapazitäten für
abzubauen und am eigenen Standort wieder aufzubauen neue Produkte gebraucht werden, lagern die Unternehmen
und zu betreiben, das ist das Geschäftsmodell von die Fertigung solcher Auslaufmodelle aus. Für anspruchs-
Martin Lehmann und seinem Partner Daniel Heidrich. volle, sicherheitsrelevante Bauteile nicht nur nach Asien
oder Osteuropa, sondern gerne auch nach Deutschland –
zu EBK.
Platz ist nicht nur bei Bosch und Siemens limitiert, Platz war
auch Thema bei EBK Krüger selbst. Denn das Unternehmen
wächst, weil es nicht nur für immer mehr Kunden produ-
ziert, sondern auch seine technischen Fertigkeiten erwei-
tert. So hat sich der Standort Mariendorf beispielsweise auf
Kunststoffteile, Galvanik und Stanzteile spezialisiert. Wirt- Martin Lehmann in der neuen Produktionshalle in Adlershof
schaftsingenieur Martin Lehmann war 2007 in die 1997 aus
Siemens ausgegründete Firma eingestiegen und hatte sie
dann 2013 zusammen mit Daniel Heidrich im Rahmen der Einspritzventilen für Bosch im vergangenen Jahr. „Das Vertrauen, 28.000 Artikeln kommt das Unternehmen auf 800 Lieferanten,
Unternehmensnachfolge übernommen. Als der Standort diese hochpräzisen Bauteile fertigen zu können, war für uns ein die zu managen sind. Digital, wie Lehmann betont.
Teltow aus allen Nähten platzte, gingen beide auf die Suche Ritterschlag.“ Und die wirtschaftliche Grundlage, weiter zu ex-
nach Alternativen. Gerne wieder in der Stadt, „das liegt pandieren. Ins Unendliche solle und könne das allerdings nicht „Auch die LeitArt Gesellschaft für Mittelstandskybernetik mbH,
auch für produzierende Unternehmen im Trend, wie eine weitergehen, findet Lehmann. unser erstes Start-up, welches wir gleich nach dem Kauf von EBK
Fraunhofer-Studie gezeigt hat“, sagt Lehmann. Da bot sich Krüger gegründet haben“, wie Lehmann erzählt, ist ebenfalls mit
Adlershof an, das Lehmann nicht zuletzt wegen der Nähe „Dabei ist der viel beschworene Fachkräftemangel für uns zurzeit umgezogen. LeitArt befasst sich mit Datenanalytik, hat mittler-
zur Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW) kein limitierender Faktor.“ Noch findet EBK genügend qualifizier- weile acht Mitarbeiter und wird 2018 erstmals eine Million Euro
aus Studienzeiten bekannt war. Bis Ende 2019 soll der tes Personal, hat selbst immer sieben bis zehn Auszubildende in Umsatz erzielen. Kunden sind unter anderem Knorr Bremse,
EBK-Standort Teltow komplett nach Adlershof und Marien- den Fachrichtungen Industriemechaniker und Elektroniker. Von Rheinmetall, Siemens und viele weitere Mittelständler aus dem
dorf umgezogen sein. Weil der Platz neben dem frisch den aktuell 167 Mitarbeitern sind rund 30 Prozent Ingenieure, produzierenden Bereich.
bebauten Grundstück noch frei war, hat EBK dort gleich dazukommen Techniker und Kaufleute. „Es ist natürlich wichtig,
ein weiteres Grundstück reserviert, denn Kunden müssten sich um die Mitarbeiter zu bemühen“, sagt Lehmann. Das fängt Apropos Wachstum: Ein weiteres Argument für den neuen Stand-
sehen, dass noch Potenziale da sind. mit dem Bewerbungsprozess an und reicht bis zum Ambiente der ort Adlershof war auch der Aufbau eines Prototypencenters,
neuen Räumlichkeiten in Adlershof. das in Planung ist. Die Bedürfnisse am Start eines produzieren-
„Wachstum heißt für uns auch ein Mehr an Zuverlässig- den Unternehmens sind ähnlich wie beim Serienauslauf: kleine
keit und Qualität“, sagt Lehmann. Das spricht sich herum Das etwas ungewöhnliche Geschäftsmodell von EBK fordert auch Stückzahlen, oft händische Arbeit, spezielles Know-how, Platz.
und führt zu einem Mehr an Aufträgen. Besonders stolz ist ungewöhnliche Angestellte. Nicht nur auf technischer Ebene, wo Hier kann EBK seine Flächen und – wenn gewünscht – auch
er zum Beispiel auf die Übernahme der Produktion von Interesse für die Auseinandersetzung mit alten Techniken wie seine Expertise und sein Personal jungen Unternehmen, ins-
Handmontage eines Zündmagnets Lochkarten und dem 8-Bit-Heimcomputer „Commodore C64“ besondere Start-ups, zur temporären Nutzung zur Verfügung
von 1982, ebenso erwartet wird, wie Fähigkeiten, das mit moder- stellen. „Gleichzeitig ist das für uns eine Gelegenheit, neue
nen Verfahren wie 3D-Druck zu kombinieren und kleine Schäden Ideen und neue Leute kennenzulernen und möglicherweise in die
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und Probleme selbst zu beheben. „Manchmal müssen wir einen eine oder andere Unternehmensgründung einzusteigen“, findet
Gut hören = besser konzentrieren! Fertigungsprozess auch re-designen. Es kommt regelmäßig vor, Lehmann. Denn mit Daniel Heidrich zusammen ist er auch In-
haber der Dimidia, der Invest- und Managementgesellschaft,
dass wir hinsichtlich der Automation abrüsten und vermehrt auf
Nur ein funktionierendes Gehör kann Anzeige händische Verfahren setzen, weil sich das eher rechnet“, berich- unter deren Dach auch EBK firmiert. Eine weitere Spielart des
seinem Umfeld aufmerksam folgen! ausschneiden ✂ Albert-Einstein-Str. 4 | Adlershof | Tel. 030-639 22 437 tet Lehmann. Daneben ist die Logistikkette des Unternehmens Wachstums für einen Vollblutunternehmer. ud
eine Herausforderung. Denn mit den Anlagen „erbt“ EBK auch die
und vorbei-
Mit unserem kostenlosen Hörtest gehen Sie kommen! Parkplätze im Parkhaus direkt gegenüber Zulieferkette. Bei aktuell 30 verschiedenen Produktgruppen und
Kornelia Lehmann auf Nummer sicher! Dörpfeldstr. 36 | Adlershof | Tel. 030-209 53 833
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