Volle Auftragsbücher bei BESTEC

Auslandsaufträge sollen 2005 die Umsätze verdoppeln

Mit vollen Auftragsbüchern geht der Berliner Spezialgeräte-Entwickler und -Finalproduzent BESTEC ins neue Jahr. In den zurückliegenden Monaten habe sich sein Unternehmen mehrfach bei internationalen Ausschreibungen gegen Wettbewerber u.a. aus Frankreich, Schweden und den USA durchsetzen können, resümiert Geschäftsführer Dr. Rainer Hammerschmidt. Für 2005 rechnet er mit einem Umsatzplus von bis zu 100 Prozent, „wobei auch das jetzt zuende gegan-gene Geschäftsjahr für uns erfolgreich verlaufen ist“.

Die Adlershofer BESTEC GmbH hat sich insbesondere mit wissenschaftlichen und ingenieurtechnischen Leistungen auf spezielle Geräte und Baugruppen für die Grundlagenforschung spezialisiert. Im Mittelpunkt stehen dabei die in Elektronenbeschleunigern sowie bei wissenschaftlichen Experimenten der Oberflä-chenanalytik und der Beschichtungstechnologien zum Einsatz kommenden Ult-rahochvakuum (UHV)-Technik, Optik und Präzisionsmechanik.

Das Berliner Hightech-Unternehmen lieferte bislang schon Synchrotron-Monochromatoren (die Herzstücke im Strahlführungssystem – Beamline – von Speicherringen) in die USA, nach Italien und Korea, Beamlines für die Forschungseinrichtungen ANKA in Karlsruhe und Swiss Light Source in der Schweiz, Spiegelsysteme für den europäischen Teilchenbeschleuniger ESRF im französischen Grenoble und MAX Lab im schwedischen Lund sowie die komplette Ausheiztechnik für den Speicherring der britischen Diamond Light Source in Darsbury.

Begonnen haben nun die Arbeiten zur Realisierung mehrerer großer Aufträge im kommenden Jahr. Die Universität Lund orderte Monochromatoren für die Speicherringe MAX 2 und MAX 3 bei BESTEC, ein weiteres Gerät dieser Art erhält die französische Speicherring-Gesellschaft SOLEIL für ihren Standort bei Paris. Laut Hammerschmidt werden für diese Projekte momentan neue technische Entwicklungslösungen erarbeitet, „die wir schnell patentreif machen wollen“.

Darüber hinaus haben deutsche, US-amerikanische und türkische Forschungseinrichtungen weitere UHV-Systeme bestellt, „so dass der Auftragsvorlauf derzeit nahezu zwölf Monate beträgt mit einem Gesamtvolumen von rund 3,5 Millionen Euro“. Die zwölf Mitarbeiter, darunter acht Entwicklungsingenieure, des mittelständischen Gerätebauers in Adlershof blickten optimistisch ins neue Jahr, das allerdings sehr anstrengend werden dürfte, prognostiziert der Geschäftsführer.

„Wegen des Investitionsrückganges bei inländischen Instituten haben wir in den zurückliegenden Jahren den Blick verstärkt auf den Weltmarkt gerichtet – mit Erfolg“, freut sich Hammerschmidt. Dabei seien die Anforderungen ständig größer und komplexer, das Handling komplizierter geworden. „Die Kunden fordern speziell auf ihre Bedingungen zugeschnittene Gerätelösungen, was u.a. hohe Investitionen in neue Mess- und Prüftechniken erforderlich macht.“ Ebenso wichtig wie die ständige Qualifizierung der Mitarbeiter sei die Kenntnis des globalen Marktes und der jeweiligen länderspezifischen Bedingungen und Rechtssysteme geworden. „Damit muss dann auch ein Mittelständler klar kommen“, weiß der Geschäftsführer.

2005 wird das BESTEC-Team das 15jährige Bestehen der Firma feiern. Die Mehrzahl der Mitarbeiter hatte ebenso wie ihr Chef bis zur Unternehmensgründung 1990 im Zentrum für Wissenschaftlichen Gerätebau oder anderen Einrichtungen der damaligen DDR-Akademie der Wissenschaften gearbeitet.

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