Immer schön am Ball bleiben
Warum der Sportcampus der Humboldt-Universität zu Berlin in Adlershof ausgebaut wird

Die Zahl der Studienplätze in der Sportwissenschaft steigt, die Nachfrage nach Hochschulsportkursen auch – Grund genug, den Sportcampus der Humboldt-Universität zu Berlin in Adlershof weiter auszubauen.
Sie ist groß, lichtdurchflutet und perfekt ausgestattet: die neue Dreifeld-Sporthalle an der Rudower Straße 18/Ecke Wegedornstraße. Seit gut einem Jahr bietet der Neubau sowohl Studierenden der Sportwissenschaft als auch Teilnehmenden von Hochschulsportkursen ideale Bedingungen – und jede Menge Platz.
Selina Blatter, Leiterin des Hochschulsportstandorts Adlershof, freut sich über die neuen Räumlichkeiten, weil der Bedarf steigt: „Wir teilen uns die Halle mit der Sportwissenschaft“, sagt sie beim Gang übers Gelände. „Vormittags wird sie von Sportwissenschaftler:innen und Lehramtsstudierenden der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) für ihre Praxiseinheiten genutzt, ab dem späten Nachmittag finden diverse Kurse des Hochschulsports dort statt.“ Dazu zählen vor allem Ballsportarten wie Basketball, Badminton oder Volleyball sowie Turnen, Fitnesskurse und Zirkeltraining.
In der Vergangenheit gab es nur die alte Sporthalle, die ein paar Meter von der neuen Halle entfernt liegt. Der Bestandsbau wurde 2018 saniert und wird auch weiterhin genutzt. In der wesentlich kleineren Einfeld-Halle finden aufgrund des Parkettbodens vor allem Tanzkurse wie Standard, Salsa oder Modern Jazz statt, aber auch Boxkurse und andere Kampfsportarten; außerdem wird hier Tischtennis gespielt. Im Gymnastikraum nebenan werden Ballett- und Yogakurse abgehalten, in einem weiteren kleinen Raum stehen Spinning-Bikes bereit.
Selina Blatter hat Sportmanagement und Gesundheitspädagogik studiert und ist seit einigen Jahren hauptberuflich nicht nur für die Planung und Koordination des gesamten Kursprogramms des Hochschulsports in Adlerhof verantwortlich, sondern auch in die Planung der Bauvorhaben am HU-Sportcampus einbezogen.
Auf dem Gelände ist noch einiges geplant: „Hinter der neuen Sporthalle werden Außenanlagen entstehen“, sagt sie und deutet auf eine riesige Freifläche. Gebaut werden soll eine 400-Meter-Laufbahn, eine Leichtathletikanlage, ein Kunstrasenfeld für Fußball, eine Tartanfläche für einen Basketballplatz und Beachvolleyballfelder. Außerdem sollen noch Outdoor-Fitnessgeräte auf der Wiese vor der alten Sporthalle dazukommen. „Wenn wir Glück haben, werden die Bauarbeiten im kommenden Frühjahr beginnen“, sagt Blatter.
Volleyball zählt zu den beliebtesten Sportarten unter den Studierenden. „Gefühlt spielt fast jeder in Adlershof Volleyball“, sagt Henry Beiker, der seit vier Jahren in jedem Semester Volleyballkurse leitet. Der Informatikstudent hat gerade seinen Master abgeschlossen. Er beobachtet seit geraumer Zeit das gestiegene Interesse an der Ballsportart. „Die halbe Physikfachschaft besucht meinen Kurs, fast zwei Drittel der Teilnehmenden wohnen in der näheren Umgebung“, sagt Beiker, selbst zuhause im nahe gelegenen Johannisthal.
Die neue Sporthalle ermöglicht es ihm, bis zu 40 Studierende parallel zu unterrichten – in sechs gemischten Teams auf drei Feldern. Den Boom kann er sich nicht so richtig erklären, vielleicht liegt es einfach an der Qualität seiner Kurse, das spreche sich herum, die Leute kämen gerne. Zudem könnten sie neue Bekanntschaften schließen, sich fachübergreifend begegnen. „Die Einstiegshürde beim Hochschulsport ist sehr gering“, fügt Selina Blatter hinzu. „Bei uns lässt sich einfach einmal eine Sportart ausprobieren.“ Außerdem hätte sie beobachtet, dass nach der Coronazeit das Interesse besonders an Spielsportarten enorm gestiegen sei.
Inzwischen studieren rund 6.000 Studierende in Adlershof, und am Standort stehen 51 Kurse in allen möglichen Sportarten pro Semester mit insgesamt rund 900 Plätzen in Hochschulsportkursen zur Verfügung.
Die Sportwissenschaft an der HU hat ihren Sitz am Campus Nord in Mitte, aber auch dort wird es langsam eng, da die Zahl der Studienplätze angestiegen ist. Perspektivisch sollen deshalb auf dem Gelände in Adlershof zwei weitere alte Gebäude, die derzeit noch als Universitäts-Archiv genutzt werden, saniert werden, um dort zukünftig Seminarräume einzurichten. Dann können zukünftige Lehramtsstudierende, die zum Beispiel ein naturwissenschaftliches Fach und Sport studieren wollen, nicht nur die Praxiseinheiten in Adlershof absolvieren, sondern auch die Theorie.
Heike Gläser für Adlershof Journal
Sportprogramm in Adlershof — Zentraleinrichtung Hochschulsport der Humboldt-Universität zu Berlin