Im Gespräch mit Tobias Hein
Der Online-Manager bei der LUMITOS AG hat eine innige On-off-Beziehung mit dem Technologiepark Adlershof
Der Adlershof-Spirit lässt nicht los. Bestes Beispiel ist Tobias Hein. Seit 2014 führt der 40-jährige Biotechnologe eine innige „On-off-Beziehung“ mit dem Technologiepark. Heute ist er Online Marketing Manager bei der LUMITOS AG, einer B2B-Marketing-Plattform für Chemie, Life Sciences und Food.
Adlershof Journal: Alle Wege führen scheinbar nach Adlershof. Wie ist Ihre persönliche Reise gestartet?
Tobias Hein: Ich war bereits frühzeitig an Naturwissenschaften interessiert, hatte im Abitur die Leistungskurse Biologie und Chemie belegt und entdeckt, dass es ein duales Studium im Bereich Biotechnologie/Labor- und Verfahrenstechnik an der damaligen Berufsakademie Riesa (heute: Duale Hochschule Sachsen) gab. Immer im quartalsweisen Wechsel – drei Monate Theorie an der Hochschule, gefolgt von drei Monaten Praxis. Das hat mich angesprochen. Die Praxis habe ich in den Laboren der BIOTECON Diagnostics GmbH in Potsdam absolviert. Im Rahmen meiner Diplomarbeit entwickelte ich dort PCR-Tests zum Nachweis von gentechnisch verändertem Mais in Lebensmitteln. Im Anschluss wurde ich als Produktmanager für deren molekular-
biologische Diagnostikprodukte übernommen.
Wie ging es weiter?
Eine ehemalige Kollegin erzählte mir 2010 von einer Stelle im ifp Institut für Produktqualität, die eine Kombination aus Produktmanagement und Marketing bot, und ich wagte den Wechsel. 2014 zogen wir mit dem ifp von Lankwitz nach Adlershof, ich erlebte hier Labor-Neubauten und -erweiterungen in der Wagner-Régeny-Straße und das Wachstum des Unternehmens auf 400 Mitarbeitende.
Danach haben Sie Adlershof kurz verlassen?
Ende 2018 bin ich zur LUMITOS AG am Spreeufer unweit des Treptower Parks gewechselt, nur um einen Monat später erneut einen Firmenumzug mitzumachen – und zwar wieder nach Adlershof, diesmal in die Ernst-Augustin-Straße. Hier haben wir im Sommer dieses Jahres auch den 25. Geburtstag unseres Unternehmens gefeiert, das als einstiges Universitätsprojekt mit einer zentralen Informationsplattform für die Chemiebranche im Internet gestartet ist. Inzwischen sind daraus sechs internationale Fachportale mit insgesamt jährlich mehr als 17 Millionen Besuchenden aus Wissenschaft, Industrie und Forschung entstanden.
Was sind Ihre Aufgaben bei LUMITOS?
Zum einen betreue ich die Weiterentwicklung unserer verschiedenen Fachportale wie chemie.de (Informationsportal für die Chemiebranche), bionity.com (für Life Sciences und Biotech) oder yumda.com (für Lebensmittel und Getränke). Größtenteils helfe ich aber Unternehmen aus den Bereichen Life Sciences und Laborgeräte bei der Erstellung und Durchführung erfolgreicher Google-Werbekampagnen. Mein Kundenstamm reicht von KMUs bis hin zu internationalen Konzernen, die alle eins gemeinsam haben: Sie sind führend in dem, was sie tun, und stellen absolute Hightechprodukte her – haben aber entweder nicht das Know-how oder die Kapazitäten, diese Produkte effektiv online zu vermarkten.
Welche Meilensteine erinnern Sie?
Als im März 2020 covidbedingt „nichts mehr ging“, musste auch die alle zwei Jahre stattfindende Weltleitmesse für Labortechnik, Analytik & Biotechnologie, die analytica in München, abgesagt werden. Daraufhin haben wir beschlossen, mit nur sechs Wochen Vorlaufzeit ein virtuelles Ersatzevent aus dem Boden zu stampfen: die virtual lab show. Wir hatten zu dem Zeitpunkt keinerlei Erfahrung in der Ausrichtung und sind einfach ins kalte Wasser gesprungen – mit großem Erfolg. Es folgten weitere Events unter anderem für die Prozess- und Backwarenindustrie, und seit 2023 der virtual battery day, eine digitale Veranstaltung für Batterietechnologie und Energiespeicherung, der bereits in dritter Auflage im November dieses Jahres stattfinden wird.
Wie bewegen Sie sich nach Adlershof?
Normalerweise könnte ich in 20 Minuten mit der Tram von meinem Wohnort Köpenick nach Adlershof durchfahren. Die andauernden Bauarbeiten machen das jedoch seit einiger Zeit unmöglich. Da ich keine Lust auf den Schienenersatzverkehr habe, wähle ich den Umweg mit der S3 über das Ostkreuz. Aktuell bin ich ca. 2-3 Tage in der Woche in Adlershof und den Rest der Zeit im Homeoffice.
Gibt es ein Gefühl, das Sie mit dem Technologiepark verbinden?
Adlershof bedeutet für mich Neugier, Ideenreichtum und frischen Wind. Ich mag die Internationalität und Offenheit, die Verbindung von Hochschul-Spirit, Forschung und unternehmerischer Innovation.
Welche Spots mögen Sie jenseits des LUMITOS-Office?
Der morgendliche Latte Macchiato vom Café Olivo gehört inzwischen ziemlich fest zu meiner Routine. Die Lunchpause variiert bei uns – mal essen wir im Büro, mal bei Om Mani oder im Farmer‘s Kitchen. Ich bin auch großer Fan von Campus-Events wie der Langen Nacht der Wissenschaften und des Science Slams „Battle den Horst“.
Peggy Mory für Adlershof Journal
