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16. Februar 2017

Dissertationspreis Adlershof 2016 für Dr. Franziska Fischer

Chemikerin erforschte Reaktions­wege mechano­chemischer Synthesen

Hardy R. Schmitz überreicht die Urkunde an Dr. Franziska Fischer. Foto: Matthias Brandt, IGAFA
Hardy R. Schmitz überreicht die Urkunde an Dr. Franziska Fischer. Foto: Matthias Brandt, IGAFA
Der 15. Dissertationspreis Adlershof geht an eine Chemikerin: Dr. Franziska Fischer hat die Jury am Mittwochabend nach einer spannenden Endausscheidung mit ihrem Vortrag „Geschüttelt, nicht gerührt – Chemie in der Kugelmühle“ am meisten überzeugt. Ihre Dissertation ist am Institut für Chemie der HU und an der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung entstanden. Ebenfalls nominiert waren Dr. Ulrike Maaß (Institut für Psychologie der HU) mit ihrem Vortrag „Der Narzisst in uns“ sowie Dr. Florian Tschorsch (Institut für Informatik der HU) zum Thema „Wie ich Tor zuerst torpediert und dann renoviert habe“. In Kurzvorträgen von jeweils 15 Minuten stellten sich die drei Nachwuchs­wissen­schaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler der Herausforderung, das Thema ihrer Arbeit möglichst anschaulich und verständlich zu vermitteln. Das gelang Franziska Fischer besonders überzeugend. In einem Kurz-Interview stellt die Gewinnerin sich und ihre Forschungsarbeit vor. Frau Fischer, herzlichen Glückwunsch zum Gewinn des Dissertationspreises. Können Sie Ihre Arbeit kurz erklären?Franziska Fischer: Vielen Dank. Während meiner Promotion habe ich die Reaktionswege von mechanochemischen Reaktionen aufklären können. Das sind Reaktionen, bei denen man die Ausgangsmaterialien in einem geschlossenen Becher mit kleinen Stahlkugeln kräftig schütteln muss. Der Aufprall der Kugeln auf das Material initiiert die Reaktion. Durch die Untersuchungen hinsichtlich des zeitlichen Ablaufs und des Einflusses der Temperatur bei solchen Reaktionen konnte ich ein Verständnis über die dabei ablaufenden Mechanismen schaffen.
Wie kamen Sie zu Ihrem Thema, was hat Sie daran gereizt – und warum ist das Thema aktuell relevant? Bereits am Ende meines Chemiestudiums wusste ich, dass ich während meiner Promotion ein Thema bearbeiten wollte, welches einen praktischen Bezug hat.
In Gesprächen mit Frau Dr. Franziska Emmerling von der BAM kristallisierte sich die Mechanochemie als spannender, junger Forschungsbereich mit einem hohen Potential heraus, welches meinen Vorstellungen genau entsprach. Durch die Einsparung vieler Ressourcen und der effektiven Herstellung neuer Materialien stellt die Mechanochemie eine umweltschonende Alternative in der Synthesechemie dar, weil auf Lösungsmittel verzichtet werden kann.
Wie geht es nach der Dissertation nun für Sie weiter?
Derzeit bin ich als Nachwuchswissenschaftlerin in der Arbeitsgruppe beschäftigt, in der ich auch meine Dissertation angefertigt habe. Aufgrund meiner großen Leidenschaft im organisatorischen Bereich möchte ich mich jedoch gerne auf dem Gebiet des Forschungsmanagements weiterentwickeln.   Über den Dissertationspreis Adlershof Seit 2002 vergeben die Humboldt-Universität zu Berlin, die Initiativ­gemein­schaft Außer­uni­ver­sitärer Forschungs­einrich­tungen in Adlershof e.V. (IGAFA) und die WISTA-MANAGEMENT GMBH alljährlich gemeinsam den mit 3.000 Euro dotierten Dissertationspreis Adlershof. Zielgruppe sind alle Nachwuchs­wissen­schaft­lerinnen und Nach­wuchs­wissen­schaftler, die ihre Promotion in Adlershof angefertigt und mit dem Prädikat von mindestens „sehr gut“ (magna cum laude) abgeschlossen haben. Weitere Informationen: www.hu-berlin.de/de/ueberblick/campus/adlershof/forschung/disspreis/standardseite
www.adlershof.de/dissertationspreis Kontakt Petra Franz
Referentin für Adlershof beim Vizepräsidenten für Forschung
Tel.: 030 2093-1437
petra.franz(at)uv.hu-berlin.de

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