FBH und HU stärken Zusammenarbeit in Quantentechnologien
Weiteres Joint Lab gestartet / Neue Professur für Integrierte Quantensensorik
Mit dem neuen Joint Lab Integrated Nonlinear Quantum Optics stärken das Ferdinand-Braun-Institut (FBH) und die Humboldt-Universität zu Berlin ihre strategische Partnerschaft im Zukunftsfeld der Quantentechnologien. Es ist bereits das fünfte gemeinsame Labor der beiden Einrichtungen in diesem Bereich – ein klarer Schritt zum weiteren Ausbau des Quantentechnologie-Ökosystems in Berlin. Parallel wurde der Leiter des Joint Labs Integrated Quantum Sensors am FBH, Markus Krutzik, auf eine W3-S-Professur für Integrierte Quantensensorik berufen.
Mit dem neuen Joint Lab Integrated Nonlinear Quantum Optics baut das Ferdinand-Braun-Institut, Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik seine Zusammenarbeit mit der Humboldt-Universität zu Berlin (HU Berlin) aus. Das Anfang Juli gestartete Lab wird von dem Quantenphysiker Sven Ramelow von der HU Berlin geleitet und verstärkt den Forschungsbereich der „Integrierten Quantentechnologie“ am FBH. Ziel des Joint Labs ist es, grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung im Bereich der Sensorik mit Quantenlicht noch enger zu verknüpfen. Die Partner bündeln darin ihre laufenden Aktivitäten zur hocheffizienten Erzeugung und Konversion von Quantenlicht. Sie machen sich dabei die besonderen Eigenschaften verschränkter Photonenpaare zunutze. Dabei verhält sich das eine Photon genauso wie das andere – und zwar unabhängig davon, wo es sich gerade befindet oder welche Farbe es hat. Dieses Phänomen lässt sich unter anderem für die hochauflösende Bildgebung und Spektroskopie im mittleren Infrarotbereich nutzen. Der Quantenzustand der Photonen eröffnet vielfältige weitere Anwendungen in der Umweltanalytik, Medizin und Informationsverarbeitung. Mit diesem bereits fünften Joint Lab im Bereich Quantentechnologien mit der HU Berlin und dem insgesamt elften Joint Lab setzt das FBH einen weiteren strategischen Meilenstein beim Ausbau des Quantenökosystems in Berlin.
Mehr zu den Schwerpunkten des neuen Joint Labs und zu Sven Ramelow
Der neu berufene Professor für Integrierte Quantensensorik an der HU Berlin, Markus Krutzik, hingegen bündelt mit seinem Team an FBH und HU Berlin bereits seit sechs Jahren Spitzenforschung zu atomaren Quantensystemen mit hoher gesellschaftlicher und technologischer Relevanz. Für die technologische Souveränität Deutschlands und Europas spielt die Quantensensorik eine entscheidende Rolle. Quantensensoren gelten als eines der international wichtigsten Innovationsfelder – mit einer Fülle von Applikationen. Dazu zählen Experimente zu physikalischen Fragestellungen aus der Grundlagenforschung ebenso wie industrielle Anwendungen, die von der Metrologie, Navigation und Netzwerksynchronisation bis hin zur Medizintechnik reichen. Die Arbeitsgruppe von Markus Krutzik konzentriert sich auf die Entwicklung kompakter, robuster Sensorsysteme, die präzise atomare Messverfahren außerhalb von Labors ermöglichen – unter anderem im Weltraum. Aktuelle Projekte umfassen optische Uhren für die nächste Generation satellitenbasierter Navigationssysteme, kompakte Magnetometer zur nichtinvasiven Vermessung biomagnetischer Felder in der Medizin sowie mobile Quantenspeicher als Grundlage künftiger Quanteninternet-Infrastrukturen.
Mehr zu den Inhalten des Joint Labs Integrated Quantum Sensors und zu Markus Krutzik
Kontakt
Petra Immerz, M.A.
Communications Manager
Ferdinand-Braun-Institut gGmbH
Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik
Gustav-Kirchhoff-Straße 4, 12489 Berlin
+49 30 6392-2626
petra.immerz(at)fbh-berlin.de
www.fbh-berlin.de
Pressemitteilung FBH vom 3. Juli 2025